erstaunlich
Wie kann das sein? Einer der erfolgreichsten Komponisten des deutschen Kaiserreichs, dessen „Frithjof“ zeitweise die meistgespielte Sinfonie in Deutschland war und dessen Kantate „Das Märchen von der schönen Melusine“ es auf über 1500 Aufführungen brachte, ist heute, gut 100 Jahre später, völlig vergessen. Großer Dank an das junge Berolina Ensemble, das die herausragende Qualität von Heinrich Hofmanns Kammermusik mit dieser SACD eindrucksvoll vor Ohren führt.
erträglich
Aus einfachen Verhältnissen stammend, wurde Hofmanns musikalisches Talent bereits früh entdeckt und gefördert. Als Kind verdiente er sich erste Groschen im Opernchor, eine fundierte pianistische und kompositorische Ausbildung schloss sich an, und mit Bühnenwerken und weltlichen Kantaten erwarb sich der junge Komponist große Erfolge nicht nur in Deutschland - auch in England und den USA war seine Musik äußerst populär. Dabei war er kein Vielschreiber; dennoch konnte er von den Erträgen seiner Kompositionen gut leben.
erheblich
Von besonderem Interesse ist Hofmanns Kammermusik. Schon die Besetzung ist häufig originell. Das Oktett für Flöte Klarinette, Horn, Fagott, zwei Violinen, Viola und Violoncello erinnert auf den ersten Blick an die klassische Serenade, gleichzeitig ist es von tief empfundenem romantischem Tonfall, modernster Harmonik und einfallsreich in der formalen Gestaltung. Bezaubernd die Serenade für Flöte und Streichquintett, die vom reizvollen Gegensatz zwischen virtuosen Flötenpartien und intimen Streichersätzen geprägt ist.
erstklassig
Ungewöhnliche Musik in ungewöhnlichen Besetzungen – das Berolina Ensemble ist geradezu prädestiniert für Heinrich Hofmanns Kammermusik. Die jungen Musikerinnen und Musiker, die bereits auf beachtliche Karrieren zurückblicken können, glänzen mit technischer Perfektion, gestalterischer Idee und sensiblem Klanggespür. Dass ihr Debüt bei MDG in dreidimensionalem 2+2+2-Gewand und bester SACD-Qualität daherkommt, versteht sich von selbst. Ein vielversprechender Start in überraschendes Neuland!