Reisepass
Die vorliegende CD setzt das ehrgeizige Projekt fort, mit
dem Siegbert Rampe ausnahmslos alle Klavierwerke
Mozarts einspielt. Ein ausgesuchter Kenner der Materie
und eine mustergültig authentische Umsetzung der
historischen „Manieren“ auf Cembalo, Hammerklavier
und Clavichord garantieren eine Eindringlichkeit und
Einfühlsamkeit des Ausdrucks, wie sie keine
gewöhnliche Konzertflügel-Aufnahme hervorzubringen
imstande ist – eben in „... Präsentation und Klangbild
erstklassig.“ (klassik.com über Vol. 1).
Reisefieber
Mozarts Sonate C-Dur KV 309 entstand auf seiner
berühmten Reise nach Paris, mit der der 21jährige
Mozart den Salzburger Fesseln zu entkommen suchte.
Im Hause des Mannheimer Hofkomponisten Christian
Cannabich hatte er dessen 13jährige Tochter
kennengelernt, die „ganz artig“ Klavier spielte. Rosina
Theresia Petronella muß ihn beeindruckt haben, denn
kurze Zeit später war die Sonate fertig...
Reiselust
Mozarts Arbeitsweise vor dem Hintergrund seiner
Begegnungen mit dem anderen Geschlecht zu sehen, ist
eine ebenso reizvolle wie vermutlich ergiebige Aufgabe:
Jedenfalls entstand auch das Schwesterwerk der oben
genannten Sonate, diejenige in D-Dur KV 311 (284c), für
zwei Frauen – die beiden Töchter des Geheimen Rates
Franziskus Erasmus Freysinger in München.
Reisegepäck
Für die eigenen Auftritte geschrieben – und daher
entsprechend virtuos konzipiert – sind die Variationen
Es-Dur KV 354 (299a) und die ebenfalls hier
eingespielten Claviervariationen KV 179. Gerade dieses
Werk dürfte Mozart auf seiner Pariser Konzertreise so oft
gespielt haben wie kein zweites. Die Variationen hatte er
jedoch vermutlich schon aus Salzburg mitgebracht, wo
sie im Sommer 1774 entstanden waren – ein in jeder
Hinsicht transportfähiger Zyklus, denn er hatte ihn mit
seinem ungewöhnlichen Tonumfang von viereinhalb
Oktaven für das Reiseclavichord der Familie komponiert.