Für Kaiser
Zwischen den 42 Klavierstücken KV 15 aus dem
Londoner Skizzenbuch Mozarts und den F-Dur-
Variationen KV 398 liegen fast 20 Jahre musikalischer
Entwicklung. Siegbert Rampe lässt uns mit Vol. 11
seiner Edition sämtlicher Klavierwerke Mozarts auf
historischen Instrumenten an der Wandlung vom
Salzburger Wunderkind zum Wiener
Konzertveranstalter teilhaben: Mozart spielte die
Variationen höchst persönlich am 23. März 1783
während einer selbst organisierten, höchst
erfolgreichen „Akademie“ im Wiener Burgtheater, bei
der auch der Kaiser anwesend war.
Für Anfänger
Fast zwei Dutzend Klaviersonaten komponierte
Mozart. Eine davon trägt den Namen „Sonata facile“
KV 545, weil Mozart sie eigentlich den Anfängern
unter seinen Schülern widmete. Heutzutage wird sie
den Eleven erst im fortgeschrittenen Stadium
vorgesetzt - sie verfügen wohl über geringere
Grundkenntnisse als angehende Pianisten im 18.
Jahrhundert. Als „klassisches“ Beispiel einer
Klaviersonate gilt das Werk aber allemal, auch wenn
der Eintritt der Reprise des ersten Satzes in der
Subdominante innerhalb von Mozarts Kompositionen
als Ausnahmeerscheinung gilt und in mancher
Klavierstunde schon für Gesprächsstoff gesorgt
haben wird.
Für Nannerl
Mozarts erste Sonate ist im Jahr 1765 entstanden.
Erst 2006 erschien sie in der Version für Cembalo
solo, die Siegbert Rampe uns hier präsentiert.
Besonderheiten innerhalb von Mozarts Klavierwerk
sind auch die vier Präludien KV 284a, die Wolferl auf
Wunsch von Nannerl geschrieben hat, sowie das
unvollständig überlieferte, von unbekannter Hand
ergänzte Allegro g-Moll KV 312, Mozarts letzter
Beitrag zur Gattung der Klaviersonaten. Abgerundet
wird die Aufnahme durch 12 Menuette KV 103, die
1772 in Salzburg entstanden sind.
Für Kenner
Siegbert Rampe stellt bei dieser Einspielung noch
einmal seine gesamte Kompetenz für historische
Instrumente unter Beweis: Er setzt für seine
Einspielung zwei verschiedene Cembali ein, darunter
ein Original von Burkat Shudi aus dem Jahr 1771,
sowie ein Hammerklavier und zwei Clavichords. Die
Aufnahmen entstanden in Näfels (Kanton
Glarus/Schweiz), in Köln und in Tempe
(Arizona/USA).