produktiv
Mehr als 130 Aufnahmen hat Herbert Blomstedt mit
der Sächsischen Staatskapelle Dresden eingespielt,
die meisten davon in seiner Zeit als Chefdirigent
zwischen 1975 und 1985. Dank der verdienstvollen
Kooperation zwischen Denon und MDG sind
ausgewählte Preziosen aus dieser unerschöpflichen
Schatzkiste jetzt endlich wieder zugänglich. Nach der
fulminanten Eröffnung mit Bruckners Sinfonien 4 und
7 folgt nun die legendäre Interpretation von Mozarts
letzten Sinfonien aus den Jahren 1981 und 1982.
zauberhaft
Blomstedt weiß die Qualitäten des wohl
traditionsreichsten Orchesters der Welt mit seinem
„Klang von altem Golde“ (Karajan) perfekt zu nutzen:
Wuchtig setzt die Adagio-Einleitung der Prager
Sinfonie ein, der magische Streicherklang füllt die
berühmte Lukaskirche ohne jede Mühe, und auch im
überraschend breit angelegten Tempo entwickelt sich
ein weit gespannter Bogen, der auf modischaufgesetzte
Dramatik verzichten kann.
glutvoll
Klug und mit der Übersicht des reifen Künstlers
disponiert Blomstedt die Relationen zwischen den
Sätzen ebenso wie innerhalb der symphonischen
Quadriga: Das Allegro ist frisch, ohne zu hetzen;
dadurch entsteht Raum für ein Presto, das diesen
Namen wirklich verdient. Aus sich selbst heraus fängt
der Schlager in g-Moll an zu glühen, und der Beginn
der „Jupiter“-Sinfonie strahlt in geradezu olympischer
Größe.
strahlend
Nach wie vor ist Herbert Blomstedt, inzwischen 94
Jahre alt, auf den bedeutendsten Podien der Welt
gefragt. Seine Mozart-Deutungen sind bereits ein
historisches Dokument und dennoch zeitlos gültig.
Dass die Denon-Tonmeister auch damals schon zu
den besten der Welt gehörten, kommt auch diesen
Aufnahmen in makelloser audiophiler Qualität zugute.