Best of
Mit Vol. 12 der Gesamtaufnahme von Mozarts
Klavierwerken ist das große Ziel erreicht: erstmals
sind sämtliche Clavierwerke Mozarts in
zeitgenössischem Klang eingespielt. Und wieder ist
Siegbert Rampe eine Überraschung gelungen. Seit
mehr als 200 Jahren gibt es die Clavierfassung des
Rondeau KV 382, doch niemals zuvor ist sie
aufgenommen worden. Als Ersteinspielung auf
historischen Instrumenten präsentiert Rampe
überdies fünf Mozart-Originale, die erst 2005 in einer
oberösterreichischen Clavierhandschrift aus der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aufgetaucht sind.
Was für ein grandioses Finale dieser einzigartigen
Edition!
Tour de Force
Paris, London, Salzburg und Wien: Rampe lässt noch
einmal wesentliche Stationen des Musikerlebens vom
kleinen Wolferl bis zum gestandenen Komponisten
Revue passieren. Frühe Kompositionen aus den
ersten Skizzenbüchern sind auf dieser CD genauso
enthalten wie das fragmentarische Allegro KV 400,
die acht in Paris inspirierten „Grétry-Variationen“ KV
352 und das als Autograph in Reinschrift überlieferte
D-Dur-Rondo KV 485.
Originalklang
So vielfältig wie die Musik sind die bei dieser
Aufnahme eingesetzten Instrumente. Selbstverständlich
ist das mit Crescendo ausgestattete
Original-Cembalo von Burkat Shudi aus dem Jahr
1771 erneut zu hören, das im Museum des Landes
Glarus in der Schweiz gehütet wird. Ein Wiederhören
gibt es auch mit den Nachbauten historischer Cembali
und eines Hammerklaviers amerikanischer
Werkstätten, die Rampe in der Arizona State
University in Tempe aufgespürt hat. Erstmals zu
hören ist zudem ein Original-Tangentenflügel, der
Ende des 18. Jahrhunderts im nord- oder
mitteldeutschen Raum gebaut wurde.
Dreisprung
Mit Siegbert Rampe haben wir den seltenen Fall einer
ausgeprägten Mehrfachbegabung. Er ist nicht nur ein
hoch geachteter Musikwissenschaftler, der eine
Vielzahl von Noten und Büchern veröffentlicht hat,
nein, er ist auch ein feuriger Interpret mit einem feinen
Gespür für die klanglichen Valeurs von Instrumenten,
dem musikalisch, musikantisch und technisch keine
Grenzen gesetzt zu sein scheinen.