Zeitfaktor
Beide Konzerte dieser Folge stammen aus dem Jahre 1786, KV 491 in c-Moll entstand in großer Eile während der Arbeit an der Oper Figaro am 24. März - KV 503 in C-Dur folgte am 4. Dezember während der Arbeit an der Prager Sinfonie. Christian Zacharias und sein Kammerorchester Lausanne lassen sich wesentlich mehr Zeit. Zum Glück, denn diese Gesamteinspielung verspricht schon jetzt einen der vordersten Ränge in der internationalen Bestenliste einzunehmen, gelingt es doch Zacharias immer wieder mühelos, seine unnachahmliche Anschlags- und Klangkultur perfekt aufs Orchester zu übertragen.
Wiederholungsfall
Die Uraufführung des mit Bläserpartien üppig ausgestatteten c-Moll Konzertes war überaus erfolgreich, dabei müssen die Hörer doch überrascht worden sein von dem derart symphonisch verwobenen Ineinander von Solist und Orchester und dem leidenschaftlichen Tonfall, mit dem sich das Stück weit von den gewohnten Traditionen entfernt. Immerhin musste der langsame Satz mit seinen bezaubernden Bläsereinwürfen wiederholt werden…
Fallbeispiel
In KV 503 überwiegt wieder der virtuose Ansatz, wenngleich Mozart auch hier bravourös die stimmlichen Verflechtungen gestaltet und mit höchst überraschenden harmonischen und klanglichen Nuancen aufwartet. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem Mozarts pekuniärer Höhenflug zu einem Sturzflug werden sollte: Er zog in eine billigere Wohnung um und arbeitete wie besessen.
Klangspiel
Auch klanglich wartet diese Veröffentlichung mit einer Besonderheit auf: KV 503 gehörte zu den ersten Aufnahmen, die MDG und Zacharias im noch nicht restaurierten Metropole Lausanne machten und als DVDAudio veröffentlichten – es erscheint nun in dieser Reihe erstmals (in einer neuen Mischung) als SACD und erlaubt einen faszinierenden musikalischen und audiophilen Klangvergleich.