Mozart, aber anders
Mozarts berühmtes Klarinettenquintett, aber ohne
Klarinette, seine berühmte „Sinfonia Concertante",
aber ohne Solisten, stattdessen präsentiert das
„Mannheimer Streichquartett“ zwei zeitgenössische
Bearbeitungen dieser Werke für Klavier und Streicher,
die – hätte man das Original nicht im Ohr – als
absolut authentisch gelten könnten. Fazit: Diese CD
ist etwas Besonderes. Zur Komplettierung jeder
Mozart-Sammlung unbedingt empfehlenswert.
Original, aber anders
Das Arrangieren von berühmten Werken war zu
Mozarts Zeiten Alltagskost für Verleger und
Komponisten, wurde man durch sie doch in die Lage
versetzt, groß angelegte Werke auch in kleinerem
Kreis aufzuführen. Die Nachfrage nach Bearbeitungen
war entsprechend groß – also auch ein lukratives
Geschäft für alle Beteiligten.
Anders, aber genial
Die Quelle für die Bearbeitung der „Sinfonia
Concertante“ KV 364 als „Grande Sestetto
Concertante“ aus dem Jahr 1807 für zwei Violinen,
Bratschen, Violoncello concertante und Kontrabass
liegt im Dunkeln - die Handschrift enthält keinen
Hinweis auf den Bearbeiter. Die Solo-Parts dieses
Stücks liegen nicht bei einzelnen Instrumenten,
sondern werden raffiniert auf alle Spieler verteilt.
Es ist erstaunlich, wie trotzdem der geniale Wurf
Mozarts in dieser „reduzierten“ Version unmittelbar
spürbar ist. Dass das Klavier als Hausinstrument
verbreiteter war als die noch relativ „junge“ Klarinette,
scheint zum Arrangement des berühmten KV 581
zum Klavierquartett geführt zu haben. Thomas Duis
ist hier der kongeniale pianistische Partner. Und für
jeden von uns, die wir heute in dutzenden
herausragenden Originaleinspielungen wählen
können, ist es eine spannende Hörerfahrung, die
manche klangliche Überraschung bereithält.
Originell
Das „Mannheimer Streichquartett“ hat schon lange
einen festen Platz im audiophilen und besonderen
Repertoire. Unvergessen sind seine hervorragenden
Einspielungen der Regerschen Kammermusiken.
Dass die Mannheimer auch im klassischen Repertoire
voll zu Hause sind, ist sicherlich auch der langjährigen
Verbundenheit mit dem „Consortium Classicum“ zu
verdanken.