Gewinn
Mozarts Opern im aparten Klang des Trio d´Anches
– überaus erfolgreich erweitert das Trio Roseau
das Repertoire der Bläser-Kammermusik. Folge
drei nimmt sich Don Giovanni vor, dessen düstere
Seiten zugunsten des „Dramma giocoso“ etwas
hintanstehen. Sehr zum Vorteil der schlanken
Besetzung mit Oboe, Klarinette und Fagott, die in
Ulf-Guido Schäfers Arrangement zu einem
wunderbar serenadenhaften Tonfall findet.
Finesse
Natürlich finden sich die großen Arien in Schäfers
unterhaltsamer Zusammenstellung, bei denen sich
die drei Instrumente munter die Führungsrolle
streitig machen. So wird aus der Beschränkung auf
drei Stimmen ein quicklebendiges Miteinander, das
die fabelhafte Virtuosität der drei Spieler aufs
Schönste zur Geltung bringt.
Lebendigkeit
Und auch etwas Neues gibt es zu entdecken: Drei
Konzertarien Mozarts hat Schäfer für Oboe und
Streichtrio bearbeitet. Das berühmte Oboenquartett
diente als Vorbild. Virtuos in den schnellen Teilen,
großzügig kantabel in den weiten Gesangsbögen:
Rachel Frost lässt auf Oboe und Englisch Horn
Mozarts Sängerfreundinnen in keinem Moment
vermissen.
Augenblick
Für Anton Stadler hat Mozart zwei Arien aus „La
Clemenza di Tito“ mit obligatem Klarinettenpart
geschrieben. Klar, dass Schäfer, der im Trio
Roseau die Klarinette bläst, sich diese Gelegenheit
nicht entgehen lässt, mit den musikalischen
Freunden gemeinsam zu konzertieren. Und
geradezu augenzwinkernd greift er in die
Stimmführung ein – Mozart dürfte es sehr gefallen
haben.