Blas-Art
Der Don Giovanni ist stets ein Genuss –
selbstverständlich auch als zeitgenössisches
„Best of“ für Harmoniemusik. Josef Triebensee
hat die Bearbeitung für Bläseroktett mit
Kontrabass-Verstärkung bereits Ende des 18.
Jahrhunderts geschaffen. Eine neue Einspielung
durch das Ensemble Opera Senza stellt unter
Beweis, welchen hohen musikalischen Wert
auch diese Form der Mozart-Oper hat.
Fein-Sinn
Musik gehörte einfach dazu, wenn sich vor 200
Jahren der Adel traf, um gemeinsam zu speisen
oder einen Kaffee im Garten zu genießen.
Kleinere Bläserensembles, so genannte
„Harmonien“, eigneten sich ganz besonders zu
solchen Anlässen, waren sie doch mobil, flexibel
und Frischluft geeignet. Die „Kaiserliche
Harmonie“ war eine der berühmtesten Gruppen
jener Zeit. Sie wurde geleitet von Vater Georg,
der Josef das Oboenspiel beibrachte und ihn im
Tonsatz unterrichten ließ...
Werbe-Trailer
Don Giovanni selbst lässt sich im Finale des
zweiten Aktes bei einer einsamen Mahlzeit durch
Tafelmusik unterhalten, die aus einem Potpourri
bekannter Opernarien besteht. Vielleicht hat
Mozart mit diesem Theater-Trick also selbst den
Anstoß zur Bearbeitung seines Werkes durch
Josef Triebensee gegeben. 1789 finden sich
bereits Anzeigen in der „Musikalischen Real-
Zeitung“, die erste Aufführungen durch ein
Bläseroktett bezeugen. Mozart konnte die
schnelle Nutzung seines Werkes recht sein: Als
„Harmoniemusik“ fand sein Don Giovanni
weitreichende Verbreitung.
Wechsel-Spiel
Bei einer Oper ohne Gesang gehören die
Musiker auf die Bühne, dachten sich die
Solobläser des WDR-Sinfonieorchesters und
tauschten vom Orchestergraben aufs Podium.
Live unterstützt durch humorvolle Conférence
begeistern sie seit 1998 ihr Publikum, sind gern
gesehener Gast auf internationalen Festivals und
herzlich willkommen im Katalog von MDG.