Vinyl
Rechtzeitig zum 300. Geburtsjahr von Wilhelm
Friedemann Bach erscheint eine audiophile Kostbarkeit
aus längst vergangenen Schallplattenzeiten
erstmals auf CD: Die historische Aufnahme mit
dem international renommierten Cembalisten
Waldemar Döling auf einem Instrument von Egbert
Sassmann enthält die hoch gelobte D-Dur-Sonate
von 1745 und andere virtuose Clavierstücke des
ältesten und für viele Bewunderer zugleich
genialsten Bach-Sohns. Die Einspielung wird
ergänzt durch Werke seiner komponierenden
Brüder.
Strahlung
An der Schwelle zwischen Barock und Klassik sind
die Wechselwirkungen zwischen den Bach-Söhnen
und nachfolgenden Komponisten-Generationen
vielfältig. Carl Philipp Emanuel hat dabei wohl am
stärksten und nachhaltigsten ausgestrahlt: Sowohl
Haydn als auch Beethoven sprechen mit der
größten Hochachtung von ihm. Der Einfluss, den
Johann Christian auf Mozart ausübte, ist ebenfalls
eindeutig belegt. Johann Christoph Friedrich (der
„Bückeburger“ Bach) wiederum hat sich offenbar
von Mozart inspirieren lassen: Er komponierte kurz
nach dem berühmten Salzburger seine 18 Variationen
über das beliebte Lied „Ah, vous dirai-je
Maman“...
Heimkehr
Mit der Musik der Bachs hat sich Waldemar Döling
zeitlebens beschäftigt. Nach einem breit angelegten
Musikstudium (Dirigieren, Cembalo, Schlagzeug) in
Detmold war er als Solo-Pauker tätig und begann
parallel dazu seine Karriere als Cembalist. Mit Tibor
Varga und anderen renommierten Ensembles trat
Döling auf allen wichtigen Bühnen der Welt auf.
1973 kehrte er als Cembalo- und Schlagzeug-
Professor an die Detmolder Hochschule zurück, der
er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1999 treu
blieb. Drei Jahre später ist Waldemar Döling
verstorben.
Glanz
Die Erstveröffentlichung dieser Aufnahme wurde
von Kritik und Publikum mit Begeisterung
aufgenommen:
„ein funkelnder Leckerbissen für Liebhaber des
Cembalos“ (Audio)
„eine verdienstvolle Einspielung mit blitzsauberer,
rasanter Virtuosität“ (Musikmarkt)
„un très beau disque, passionnant à divers égards“
(Bruxelles-Europe)