Musik pur
Diese CD mit französischer Kammermusik für Fagott und Klavier ist eine Fundgrube für den Liebhaber kurzweiliger Musik voller Geist und Witz.
Schönberg - nein danke!
Die junge Komponistengeneration im Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts war offen für jeden neuen musikalischen Ausdruck - nur pathetisch durfte er nicht sein. Eugène Bozza oder Alexandre Tansman brachten raffinierte, brillante und ausgesprochen kurzweilige Kammermusik hervor - besonders für die in der Romantik vernachlässigten Blasinstrumente wie Oboe und Fagott. Von den sperrigen Errungen¬schaften einer Satztechnik à la Schönberg hielten die französischen Neutöner nichts. Sie verschrieben sich einer flüssigen Melodik und Harmonik mit typisch französischer Eleganz.
Nichts ist unmöglich
Den hohen Ansprüchen der französischen Komponisten des 20. Jahrhunderts an Individualität und Originalität kam das Fagott entgegen. Der besondere Klangcharakter und der große Tonumfang (gut dreieinhalb Oktaven) machen das Fagott zu einem Chamäleon unter den Soloinstrumenten: mal burlesk, mal drohend, mal lyrisch, mal melancholisch - ein Harlekin par excellence.
Aus Norwegen an Europas Spitze
Der norwegische Fagottist Dag Jensen nahm eine respektheischende Karriere in Europa: Zunächst als Solofagottist der Bamberger Symphoniker, dann in gleicher Stellung des RSO Köln, verblüffte er die Fachwelt 1984 und 1990 (!) als Preisträger beim Internationalen ARD Wettbewerb. Seit dieser Zeit konzertiert Jensen als Solist mit bedeutenden Orchestern, mit seiner Klavierpartnerin Midori Kitagawa und als Mitglied des Ensembles Villa Musica in allen bedeutenden Konzertsälen der Welt.