Protagonist
Die Porträtreihe berühmter Orgeln bei MDG
erreicht das Baltikum. Diesmal steht ein
Instrument im Fokus, in dem sich zwei der
berühmtesten deutschen Orgelbauer über die
Schwelle der Jahrhundertwende die Hand
reichen: Eingeweiht 1878 und behutsam
modernisiert im Jahr 1914, symbolisiert die von
Friedrich Ladegast erbaute und von Wilhelm
Sauer erweiterte Orgel im Dom von
Tallinn/Estland eine absolut gelungene Synthese
romantischer Klangprinzipen. Das wertvolle
Instrument ist bis heute fast vollständig im
Zustand von 1914 erhalten geblieben - eine der
klangschönsten, romantischen Orgeln überhaupt.
Prinzip
Die Erweiterung der Orgel durch Sauer fiel exakt
in den Beginn des ersten Weltkriegs. Zwar hatten
die Orgelbauer noch die Genehmigung zur
Fertigstellung ihrer Arbeit erhalten. Allerdings
durften später nur die beiden älteren Monteure
nach Deutschland zurückkehren. Die beiden
jüngeren wurden kurzerhand zu Kriegsgefangenen
erklärt.
Programm
Auch die Komponisten dieser Aufnahme
markieren den Zeitenwechsel. Während Brahms
und Liszt die gewichtigen Vertreter des 19.
Jahrhundert sind, weisen Karg-Elert und Reger
in die Zukunft. Hoyer und Karindi haben
erwiesenermaßen das wertvolle Instrument in
Tallinn selbst gespielt.
Prinzipal
„Technisch absolut souverän“ jubelt klassik.com
über Martin Rost, der bei MDG bereits die
preisgekrönten Orgellandschaften Mecklenburg
und Pommern einspielte. Mit dem Tallinner Dom
verbindet ihn die Geschichte seiner Familie: Sein
Urgroßvater Wilhelm Kentmann wurde hier 1918
als letzter Generalsuperintendent Estlands in
sein Amt eingeführt.