Einzigartig
Das Violoncello spielte im Leben von Robert
Schumann eine weitaus größere Rolle als allgemein
bekannt: Der Pianist liebte das große
Streichinstrument, weil es ihm half, seine vom
intensiven Klavierspiel arg strapazierte rechte Hand
zeitweise zu entlasten. Als Komponist hat er sich weit
weniger mit dem Cello beschäftigt: Es gibt nur ein
Originalwerk für Cello und Klavier von ihm, „Fünf
Stücke im Volkston“ op. 102, aus dem Jahr 1849. Auf
Vol. 2 der Reihe mit Kammermusik von Robert
Schumann stellen Martin Ostertag (Violoncello) und
Kalle Randalu (Klavier) vom Ensemble Villa Musica
u.a. diese Komposition in einer beeindruckenden
Interpretation vor.
Dreiklang
Mit 39 Jahren, kurz vor seinem Umzug von Sachsen
ins Rheinland, begann Schumann eine Reihe von
Kammermusikwerken zu komponieren, in denen er
sich Instrumenten widmete, die er in seinem
Repertoire bislang vernachlässigt hatte. Den Auftakt
machten die „Fantasiestücke“ op. 73 für Klarinette
und Klavier, es folgten „Adagio und Allegro As-Dur“
op. 70 für Horn und Klavier sowie die „Märchenbilder“
op. 113 für Viola und Klavier. Während Schumann
die Violoncello-Versionen von op. 70 und 73 selbst
schrieb, hat Martin Ostertag die hier erstmals
eingespielte Bearbeitung von op. 113 geschaffen.
Abgestaubt
Johann Sebastian Bach war für Schumann einer der
„größten Schöpfer aller Zeiten“. Mit seinem Werk
beschäftigte er sich sein Leben lang. Im März 1853
schrieb Schumann eine Klavierbegleitung zu den
sechs Suiten für Violoncello solo (BWV 1007-1012).
Gegenüber seinem Verleger pries er die Werke als
„die schönsten und bedeutendsten Compositionen,
die es für Violoncelli giebt“, doch veröffentlicht wurden
sie nie. Die Suite Nr. 3 in der Bearbeitung von
Schumann schlummerte bis 1981 unentdeckt in der
Pfälzischen Landesbibliothek und wurde schließlich
1985 veröffentlicht. Hier erscheint sie erstmalig auf
CD.
Klangvoll
Martin Ostertag und Kalle Randalu sind
hervorragende Repräsentanten des Ensembles Villa
Musica, welches die Musikwelt seit mehr als 20
Jahren als führende Kammermusikvereinigung
fasziniert. Hier musiziert die Crème de la Crème der
deutschen Instrumentalisten. Der Cellist und der
Pianist sind als Solisten, Kammermusiker und
Professoren tätig, nachdem sie zuvor an den ersten
Pulten großer Orchester gewirkt haben.