Eure Durchlocht
Mit dem Prädikat „empfehlenswerte CD“ adelte der
Hessische Rundfunk Volume 1. Jetzt vervollständigt das
„Trio Parnassus“ seine Edition der Klaviertrios von Prinz
Louis Ferdinand von Preußen, des viel zu früh auf dem
Schlachtfeld verstorbenen blaublütigen Multitalents. Die
Aufnahme enthält das Klaviertrio Es-Dur op. 3 des musikalischen
Prinzen und auch sein bekanntestes Werk, das
Klavierquartett f-Moll op. 6, bei dem der Bratschist
Thomas Selditz das Trio erweitert.
Dero Heimlichkeit
Das Trio op.3 ist der Herzogin von Kurland gewidmet.
Der junge Louis Ferdinand wollte sich bei ihr
einschmeicheln, damit er ihre Tochter, Prinzessin
Wilhelmine, heiraten durfte. Er hätte sein Werk besser
dem König gewidmet: Durch dessen Weisung wurde die
Hochzeit untersagt. Der König hatte offenbar erfahren,
dass der Prinz durch die Heirat vorrangig seine Schulden
in den Griff bekommen wollte.
Euer Blaublüt
Louis Ferdinands Werke hinterließen unmittelbar nach
seinem Tod tiefe Spuren in der Musikwelt. Sein
Klavierquartett diente gleich mehreren Komponisten als
Basis für eigene Variationen und Zitate. Franz Liszt
veröffentlichte 1847 eine „Elégie sur les motifs du Prince
Louis Ferdinand“ mit Themen aus op. 6. Auch Robert
Schumann komponierte vierhändige Klaviervariationen
über Motive aus dem Quartett; ebenso Erzherzog
Rudolph, ein langjähriger Beethoven-Schüler, der
Variationen für Violine und Klavier über ein Thema aus
dem dritten Satz des Quartetts schuf.
Von höchsten Gnaden
Das „Trio Parnassus“ reißt Publikum und Kritiker im Inund
Ausland regelmäßig zu hellen
Begeisterungsstürmen hin. „Beautiful recorded, sublime
music. It has to be in every single collection!“ So urteilte
„High Fidelity OnLine“ über die erste CD mit Klavier-Trios
von Louis Ferdinand. „Echo Klassik“ und zuletzt der
„Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ kennzeichnen
die Gipfelleistungen dieser in jeder Hinsicht
herausragenden und begeisternden Kammermusiker, die
den Parnass längst erreicht haben.