Tonmeister
Raritäten-Fans, aufgepasst! Jürgen Hocker bietet auf
Vol. 7 seiner ambitionierten Reihe mit Werken für
Selbstspielklaviere erneut eine Weltpremiere: Niemals
zuvor ist No. 45 c der Studies for Player Piano von
Conlon Nancarrow auf einem Original-Ampico-Player-
Piano eingespielt worden. Eingebettet ist diese
Novität in eine sorgsame und klangvoll
aufgezeichnete Neu-Aufnahme der Studies No. 42 bis
48 c. „Magnificent recordings... all in the most
magnificent sound.“ (sonoloco)
Nachfolger
Die ersten Aufnahmen von Nancarrows Werken auf
Original-Instrumenten sind im Jahr 1977 in Mexiko
entstanden. Damals hatte der in selbst gewählter
Emigration lebende US-Amerikaner die Studies bis
No. 41 fertig gestellt. Eine weitere Aufnahme mit den
restlichen Studies im Jahr 1988 litt unter dem
schlechten Zustand der Instrumente, so dass eine
Lücke in der Diskographie entstand, die nun
geschlossen ist.
Handwerker
Elemente der Jazz-Musik ziehen sich wie ein roter
Faden durch die drei 45er Studies. Zuerst ist es ein
„hinkender“ Boogie-Woogie-Bass mit stark verfremdeten
Jazz-Melodien, den Nancarrow als „spastic
rhythm“ bezeichnete. Dann hat er einen langsamen
Blues mit sehr vertrackten Zeitverhältnissen auf die
Papierrolle des Player Pianos gestanzt. Schließlich
greift Nancarrow eine Technik des US-Komponisten
Henry Cowell auf und lässt erst ein paar schnelle
chromatische Glissandi erklingen, die von Hand gar
nicht ausführbar wären, um die meisten Töne dann
schlagartig abzudämpfen. Was für eine
überraschende Klangwelt!
Preisträger
Die Neuaufnahme der „Studies for Player Piano Vol.
4“ hätte es ohne Jürgen Hocker nie gegeben: Der
fanatische Fan und Freund des amerikanischen
Komponisten hatte jahrelang nach geeigneten
Selbstspielklavieren gesucht, bis er 1985 den
Bösendorfer und 1993 den Fischer entdecken durfte.
Beide Instrumente ließ er liebevoll nach den
Wünschen Nancarrows restaurieren. Zahlreiche
Schallplattenpreise und Rezensionen weltweit sind
der beste Lohn.