Verlangen
Darauf haben Kammermusikfreunde schon lange
gewartet: In einer Sonderedition legt MDG zwei
lange vergriffene, massstabsetzende Einspielungen
der Kammermusik von Philipp
Scharwenka neu auf, die bereits bei der
Erstveröffentlichung für Furore sorgten. „Eine
geradezu süchtig machende Kombination“
schrieb die Presse über die Einspielung der
Klaviertrios mit dem Trio Parnassus. Und dem
Mannheimer Streichquartett wurde „ideale
Balance zwischen Expression und Struktur“
bescheinigt.
Findigkeit
Über das „modische Brimborium“ setzte sich
Scharwenka großzügig hinweg. Gegründet auf
der Tradition des 19. Jahrhunderts, jedoch
keineswegs rückwärtsgewandt, fand seine Musik
nicht nur in Max Reger einen überaus kundigen
Bewunderer. Im Erfinden von eingängigen
Themen war Scharwenka unbestritten ein
Meister; und was er an motivischer Verarbeitung
und harmonischer Raffinesse zu bieten hat, kann
sich allemal hören lassen.
Reitbahn
Dafür sorgt auch die illustre Besetzung: Das
Mannheimer Streichquartett setzt Scharwenkas
„formvollendetste und klangschönste“ Musik – so
eine zeitgenössische Rezension - grandios in
Szene. Für das Klavierquintett steht den
Mannheimern mit Thomas Duis überdies ein
ausgewiesener Kenner der Kammermusik zur
Seite. Mit dem Trio Parnassus ist ein erfahrenes
Spitzenensemble am Start, das mit den
berühmten Schlachtrössern ebenso zu
überzeugen weiß, wie mit so mancher frischer
Ausgrabung.
Entzücken
Zwei CDs, randvoll und zum Sonderpreis: Als
Zugabe gibt es dann noch die Violoncellosonate,
von Michael Groß und Chia Chou vom Trio
Parnassus mit außerordentlichem Fingerspitzengefühl
dargeboten: Das ist spätromantische
Filigranarbeit, die zu Herzen geht
und nicht nur audiophile Kammermusikfreunde
begeistert!