Größe
Das Ensemble Villa Musica zählt zu den besten Hindemith-
Interpreten überhaupt. Legendär ist ihre weltweit mit Preisen
überschüttete Gesamteinspielung der Hindemith-Sonaten.
Nun wird die Aufnahme mit groß besetzten
Kammermusikwerken des einstigen „Bürgerschrecks“
wieder zugänglich gemacht.
Spaß
Hindemiths kompositorisches Schaffen ist immer komplex,
und vermutlich haben sich seine Qualitäten dem Publikum
lange aufgrund mittelmäßiger Interpretationen verborgen.
Jetzt bietet das Ensemble Villa Musica höchst virtuose,
pfiffig-quirlige, witzige, eingängige und prägnante Momente
der Wiedergabe – kein Wunder, denn die Musikernamen
lesen sich wie ein „Who is who“ der weltweit tätigen
Solisten: Jean-Claude Gérard, Ingo Goritzki, Ulf
Rodenhäuser, Sergio Azzolini, Radovan Vlatkovic, Marie
Luise Neunecker, Klaus Thunemann, Wolfgang Güttler...
Die Uraufführung des Klarinetten-Quintetts op. 30 fand
übrigens am 7. August 1923 in Salzburg statt, nachdem
Hindemith sein Werk zuvor in ziemlicher Eile ohne Partitur
direkt in Stimmen geschrieben hatte.
Humor
Der Witz Hindemiths zeigt sich auch im Hauptthema des
Scherzos in seinem Oktett, das sich sowohl auf Beethovens
Streichquartett op. 130 bezieht als auch auf den Berliner
Gassenhauer „Siehste wohl, da kimmt er“. Die Uraufführung
des Oktetts fand am 23. September 1958 in Berlin statt.
Hindemith selbst spielte den Part der ersten Bratsche.
Auszeichnung
„Fesselndes Hindemith-Portrait ... das hervorragende
Ensemble sorgt für frischen Wind in der
Kammermusikszene“, jubelte Fonoforum anlässlich der
Erstveröffentlichung dieser Aufnahme, die auch gleich mit
dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet
wurde. Dank der seinerzeit verwendeten modernsten
Digitaltechnik klingt die 15 Jahre alte Platte heute taufrisch.