Gefesselt
„Paganini ist da!“, schreibt Schumann begeistert
in sein Tagebuch. Kurze Zeit später beginnt er,
die akrobatischen Capricen für Violine mit einer
Klavierbegleitung zu versehen: Der große
Klavierkomponist Schumann kontrapunktiert die
ungebändigte Virtuosität Paganinis und fügt den
Werken mit einer schlichten "Harmonisierung"
eine neue, tiefgründige Dimension hinzu.
Tanzende Knochenmänner
Paganini, der Teufelsgeiger, exzentrisch wie eine
Primadonna, ist der eigentliche „Entdecker" der
Violine. Dämonisch wirkt sein Spiel auf das
biedermeierlich brave Publikum. So erschienen
Karikaturen die Paganini drapiert mit ermordeten
Frauen, tanzenden Skeletten und Nebelgeistern
zeigen! Musikalisch sind es besonders seine
Capricen op. 1, die die Welt in Atem halten.
Befreiung
Schumann beendet die Arbeit an den Capricen
als gebrochener Mann - in der Heilanstalt. Ist die
Komposition der letzte Versuch mit Hilfe der
überbordenden Energie dieser Werke die
physischen und psychischen Fesseln zu
sprengen?
Ora et labora
Nicht nur Schumann ist von Paganinis Capricen
fasziniert - zahllose Komponisten greifen bis
heute auf Themenmaterial der Capricen zurück:
Brahms, Liszt, Rachmaninov, Blacher,
Lutoslawski... Und auch die ausübenden
Künstler schwärmen: Yehudi Menuhin
bezeichnet die brillanten Stücke als „Neues
Testament für jeden Geiger“.
Bewährt
Sensationelle Erfolge wie beim „Concours
International Yehudi Menuhin" in Paris ebneten
Benjamin Schmid den Weg auf die
internationalen Konzertpodien.
Seine Klavierbegleiterin, die Moskauerin Lisa
Smirnova, wurde als 14jährige(!) mit dem 1. Preis
beim Nationalwettbewerb der UdSSR
ausgezeichnet und konzertiert seither in allen
Ländern Europas, in Fernost und den USA.