Klare Konturen
Diese außergewöhnliche Einspielung beleuchtet eine
Phase deutscher Kulturgeschichte, wie sie derart
enzyklopädisch auf CD kaum dargestellt wurde – eine
Kollektion ausgesuchter Komponisten der Bauhaus-
Bewegung, gespielt von dem Pianisten Steffen
Schleiermacher, der erst kürzlich wieder seine
Reputation als Spezialist für die Musik unseres
Jahrhunderts untermauert hat – mit dem ECHOKlassikpreis
des Jahres 1998.
Fantastische Spiele
Joseph Matthias Hauer arbeitete zeitlebens an
synästhetischen Konzepten; ihm war die Trennung von
Malerei, Architektur und Musik ein Greuel. Der wache,
fantastische Geist erfand allein 1000 sogenannte
„Zwöftonspiele“... und begeisterte damit Künstlerkollegen
wie den späteren Musikwissenschaftler Hans Heinz
Stuckenschmidt, von dem ebenfalls eine Werk auf dieser
CD vertreten ist: der böse „Marsch Alexander des
Großen über die Brücken von Hamburg“ ...
Einsames Getröpfel
Neben solchen Karikaturen findet sich auf dieser CD
eine Sammlung von faszinierend befremdlichen
Musikstücken, die allesamt abseits des großen, müden
Stroms der Musikgeschichte komponiert wurden: ein
morbider Tango von Stefan Wolpe, ein Klavierstück mit
dem klangvollen Titel „einsames getröpfel“ von Wladimir
Vogel oder die Sonatine „Tod der Maschinen“ aus der
Feder des George Antheil ...
Ruhe nach dem Sturm
Diese Reise in die Zwanziger Jahre des 20.
Jahrhunderts erhält die packende Gestalt nicht nur in der
Zusammenstellung von kompositorischen Raritäten –
rund wird sie erst durch Künstlergestalten wie Steffen
Schleiermacher, der nicht nur als Pianist, sondern auch
als Leiter des „Ensemble Avantgarde“ sich für die
zeitgenössische Musik einsetzt und zuletzt mit seiner
John Cage-Serie die Kritiker beinah sprachlos machte:
„... in künstlerisch musikalischer Hinsicht hervorragend.“
(Klassik heute)
„... unas interpretaciones espléndidas.“ (Scherzo)
„... d’une qualité artistique et technique étonnante.“
(Diapason)
„... a truly outstanding and fascinating musician.“
(Gramophone)