Reduktion
Die phantastische Welt russischer Volkssagen
bildet den Ursprung dieser Produktion: Modest
Mussorgskys Bilder einer Ausstellung und seine
Lieder und Tänze des Todes finden - für Freunde
klassischer Musik ebenso überraschend wie
erhellend - zurück zu den Wurzeln, zu russischer
Volksmusik, von Meistern ihrer Zunft gespielt, den
Wolga-Virtuosen unter der Leitung von Juri Kostew:
Auch eine Bearbeitung. jedoch eine in jeder
Hinsicht Weg weisende ...
Rezeption
Die weite Gefühlspalette der Volksseele spürte
schon der kleine Modest, als er von seiner Amme
und den Eltern früh mit Kunst, Dichtung und Musik
vertraut gemacht wurde. Der Zehnjährige las viel,
büffelte Sprachen – französisch unterhielt er sich
mit seiner Mutter – und lernte, sich virtuos
improvisierend auf dem Klavier auszudrücken. Über
den Schulchor geriet er an die „wahre Aussagekraft
alter Kirchenmusik“. Er sog neueste Erkenntnisse
der Naturwissenschaft genauso in sich auf wie
sämtliche Mozartopern oder die
nationalromantischen Kompositionen seiner
Zeitgenossen.
Rekapitulation
Erst sehr viel später sollte Modest Mussorgsky
seine Erinnerungen an russische Volkskunst in
musikalische Form gießen können. Die
Genreskizzen Bilder einer Ausstellung (nach
Gemälden seines engen Freundes Victor Hartmann
komponiert) wurden wie die Lieder und Tänze des
Todes erst nach 1874 geschrieben. Und doch
klingen ungezählte Legenden des Ostens in beiden
Stücken nach ...
Delegation
Jouri Kostew gehört zur creme de la creme
hochvirtuoser russischer Bajan-Musik. 1995
gründete er das Ensemble Wolga-Virtuosen, mit
dem er fortan europaweit auf Festivals als
musikalischer Botschafter seiner Heimat fungierte.
Ein besonderer Leckerbissen: die vokale
Stimmkraft des Bassisten Nikolai Miassojedov –
nicht umsonst Preisträger des legendären
Mussorgsky-Wettbewerbs in Moskau - sowie die
imposante Konzertorgel der Historischen Stadthalle
Wuppertal.