Mit Weitblick
Kirill Troussov gehört heute zu den weltweit
gefragtesten Geigern, und warum das so ist,
zeigt sein neues Album, das er gemeinsam mit
seiner Schwester Alexandra Troussova jetzt als
sein Debüt bei MDG vorgelegt hat: Perfekte
Technik – natürlich - , dazu eine selten gehörte
Eleganz im Spiel und eine Klangfarbenpalette,
die ihresgleichen sucht. Der intelligente Künstler
blickt dabei weit über das übliche Violinrepertoire
hinaus und wagt sich gerne auch an wenig
bekannte Werke.
Mit Liebe
So finden sich auf seiner Recital-CD neben
Publikumsrennern wie Khatchaturjans „Säbeltanz“
und Rachmaninoffs „Vocalise“ auch die
wunderbare „Suite im alten Stil“ von Alfred
Schnittke – ebenso wie Prokofievs 2. Sonate
eine liebevolle Hommage an längst vergangene
Zeiten. An die erinnert auch Troussovs Violine,
eines der bedeutendsten Instrumente überhaupt:
Mit der „Brodsky“-Stradivari wurde schon
Tschaikowskys Violinkonzert aus der Taufe
gehoben – von eben jenem Adolf Brodsky,
dessen legitimen Erbes sich Troussov als in
jeder Hinsicht würdig erweist.
Mit Bravour
Von Tschaikowsky sind die „Meditation“, die
eigentlich als Mittelsatz des grandiosen
Violinkonzerts gedacht war, und das „Valse-
Scherzo“ auf der sehr persönlichen Zusammenstellung
zu hören. Hier zeigt sich Troussov ganz
in bester russischer Geigentradition: Aberwitzig
virtuos, dabei immer mit Esprit und einer
Eleganz, die das Zuhören zum reinsten
Vergnügen macht.
Miteinander
Bruder und Schwester standen schon in
Kindertagen auf der Bühne – kein Wunder, dass
die beiden sich blind verstehen. Da sitzt jede
Geste, da stimmt jedes Detail, und die
scheinbare Mühelosigkeit beim Musizieren
erlaubt auch spontane Freiheiten, die der Musik
eine ganz neue Dimension verleihen.