rasant
Max Regers gesamtes Orgelwerk, in der „Preziosa“‐ Reihe jetzt neu aufgelegt, gehört zu den editorischen Großtaten, die zum Markenzeichen von MDG geworden sind. Dabei hätte sich das junge Unternehmen seinerzeit an ein solches Mammutprojekt kaum herangetraut, wäre nicht ein potenter Sponsor initiativ geworden. Die 14‐CD Einspielung mit Rosalinde Haas an der Albiez‐Orgel in Frankfurt‐Niederrad setzte neue Maßstäbe – auch wegen des stürmischen Spiels der Organistin, mit dem sie gleich mehrere verstaubte Zöpfe der Reger‐Tradition radikal abschnitt.
radikal
Denn schon beim Tempo war Reger sich mit seinem Freund Karl Straube nicht einig: Der erfahrene Orgelvirtuose bevorzugte das bedächtige Zeitmaß, dem Regers Ungestüm entgegenstand. Haas hingegen nimmt Reger und seine Tempovorschriften beim Wort – und verkürzt so manches als ausladend geltende Werk gleich um die Hälfte…
raffiniert
Die Niederrader Albiez‐Orgel ist mit ihrer mechanischen Traktur für zügiges Spiel bestens geeignet, weitaus besser als die pneumatischen Instrumente, die zu Regers Zeiten gerade aufkamen. Die geschickte Disposition erlaubt überaus farbenreiches Registrieren, was Haas mit hintersinnigem Humor einzusetzen weiß: „O dass ich tausend Zungen hätt“ wird – wie könnte es anders sein – ausschließlich mit Zungenstimmen registriert…
regerrecht
Der vermeintlich potente Sponsor erwies sich bereits nach zwei Folgen als insolvent. Mit gehöriger Kraftanstrengung konnte das Projekt dennoch fortgeführt werden; sogar zwei Folgen mit Bach‐Bearbeitungen wurden als Zugabe eingespielt. Ein Jahrhundertprojekt ohne Vorbild, das die Sicht auf Max Reger und sein Orgelwerk nachhaltig beeinflusst hat!
„Konkurrenzlose Edition“ (FonoForum)
„das Inferno auf der Orgel" (SZ)
„setzt die Gesamteinspielung von Rosalinde Haas Maßstäbe, an denen man sich zukünftig zu orientieren hat.“ (FAZ)