Heimspiel
Nach Stippvisiten in Kanada und den USA – immer auf
den Spuren von Marcel Dupré – ist Ben van Oosten nach
Frankreich zurückgekehrt. Mit vier gewichtigen Stücken
aus der mittleren Schaffensperiode stellt uns der
Spezialist für französische Orgelmusik in Vol. 8
sämtlicher Orgelwerke Duprés die Beuchet-Debierre-
Orgel in Angoulême (Charante) vor.
Vorspiel
Bereits im Alter von 20 Jahren war Jeanne Demessieux
eine phänomenale Orgelspielerin. Ihre Technik weiter zu
vervollkommnen, inspirierte Dupré zu faszinierenden
„Orgelstudien“, die er als Suite op. 39 später
veröffentlichte. Bis heute sind sie ein Prüfstein echter
Virtuosität. „Ich wollte das Wimmeln des Lebens sehen,
fürchte aber, dass es vielleicht nur Aufregung ist“,
kommentierte Dupré seine Skizzen.
Lichtspiel
Weitere Orgelstudien aus dieser Serie nutzte Dupré, um
sie später als op. 40 der Heiligen Jungfrau zu widmen.
Zuerst spiegelt er ihre mütterliche Zärtlichkeit wider,
dann ihre Klagen und ihre Verzweiflung und schließlich –
in einer Atmosphäre von himmlischem Frieden – die
Beschwörung der Jungfrau als Mittlerin des Gebets.
Ergänzt werden diese Werke durch acht kleine Präludien
über gregorianische Melodien (op. 45) und durch ein
virtuoses Triptychon (op. 51).
Klangspiel
Die Beuchet-Debierre-Orgel in der im Jahr 1128
vollendeten Kathedrale Saint-Pierre geht auf ein
Vorgänger-Instrument aus dem 18. Jahrhundert zurück.
Nach mehreren Umbauten und Ergänzungen wurde es
1965 auf seinen heutigen Umfang mit 55 Registern auf
drei Manualen und Pedal mit elektro-pneumatischer
Spiel- und Registertraktur erweitert – ein klangstarker
Spielplatz für einen Ausnahmevirtuosen wie Ben van
Oosten.