Referenz
Ben van Oostens Wallfahrt zu den internationalen
Wirkungsstätten von Marcel Dupré endet dort, wo der
weitgereiste und verehrte Virtuose wenige Stunden vor
seinem Tod am 30. Mai 1971 die letzte Messe spielte: in der
Pariser Kathedrale Saint Sulpice, deren Cavaillé-Coll-Orgel
Marcel Dupré fast 40 Jahre lang als Titular-Organist
betreute. Die Klänge von Choral und Fuge op. 57, einer
Improvisation über zwei gregorianische Themen, waren
seine letzte Botschaft auf diesem faszinierenden Instrument.
Perfektion
Die große Orgel an der Westwand von Saint-Sulpice geht
auf ein Instrument des berühmten Francois-Henri Clicquot
aus dem Jahr 1781 zurück, das schon über 64 Register auf
fünf Manualen verfügte. 80 Jahre später erweiterte Aristide
Cavaillé-Coll das Original um 36 Register. Es gelang ihm
dabei, sowohl klassische wie romantische Elemente zu
einem Meisterwerk des modernen Orgelbaus perfekt zu
verschmelzen. Zuerst durfte der populäre Organist
Lefébure-Wély das Instrument spielen, dann war Charles-
Marie Widor 64 Jahre Organist in Saint-Sulpice. Am
Silvestertag des Jahres 1933 übergab er sein Amt an
Marcel Dupré.
Rückblick
Seine letzte Komposition widmete Duprè seiner Heimatstadt
Rouen, deren Orgel in der Abteikirche Saint-Ouen – neben
Saint-Sulpice – als das wichtigste Werk von Cavaillé-Coll
gilt. Die Glasfenster der Kirche liebte Dupré ganz
besonders. Einem der Fenster in Form eines fünfeckigen
Sterns widmete der Komponist sein letztes veröffentlichtes
Werk „Vitrail op. 65“. Als schlichte Retrospektive zu diesem
Stück ist das nur als Manuskript überlieferte „Souvenir op.
65bis“ zu deuten. Die letzte liturgische Orgelkomposition
„Regina Coeli op.64“ sowie die „Quatre Fugues Modales op.
63“ komplettieren die Reihe der Spätwerke dieser
Einspielung.
Kompromisslos authentisch
„Ben van Oosten erweist sich einmal mehr als einer jener
wenigen Orgelinterpreten, die über alle wissenschaftliche
Akribie ... auch das Musizieren nicht vergessen.“
(Klassik heute)
„outstanding“ (Penguin Guide)
„For a truly symphonic portrayal of these Dupré works, Ben
van Oosten and Cavaillé-Coll cannot be bettered.“ (BBC)
„Uncompromisingly authentic“ (Classic CD)
„Comme ce fut le cas pour Vierne, Guilmant et Widor
(toujours chez MDG), à l’acuité rythmique répondant
ampleur et lyrisme mais toujours dans la rigueur, Ben van
Oosten aborde ce répertoire avec une sûreté stylistique et
instrumentale qui, très certainement, nous vaudra, une fois
achevée, l’une ou la plus belle des intégrales Dupré ...“
(Diapason)