Concorde
Niemals zuvor sind „Les Nymphéas, op. 54“ außerhalb
von Meudon erklungen, dem Heimatort von Marcel
Dupré. Ben van Oosten präsentiert diese außergewöhnliche
Komposition auf Vol. 11 der sämtlichen
Orgelwerke Duprés allerdings nicht auf der speziell
angefertigten Hausorgel des Komponisten, sondern
auf der Casavant-Orgel der Brick Church von New
York. Das 2005 von Ben van Oosten eingeweihte
Instrument gilt als beeindruckende Synthese von
französisch-symphonischem und amerikanischromantischem
Orgelbau.
Triebwerk
Die berühmten acht Seerosen-Gemälde von Claude
Monet als Vorlage für „Nymphéas“ inspirierten den
Komponisten zu außergewöhnlichen musikalischen
Impressionen, in denen sich seine Liebe zur Malerei
vereinte mit seiner Vision der „Orgel der Zukunft“.
Duprés klangliche Vorstellungen gingen weit über das
hinaus, was der zeitgenössische Orgelbau zu bieten
hatte:
Vision
Er experimentierte mit geteilten Manualen, die es
erlaubten, oben und unten unterschiedliche Registrierungen
zu realisieren. Nur mit großem technischem
und spieltechnischem Geschick war es Ben van
Oosten möglich, diese besonderen Anforderungen
der Partitur zu erfüllen. Das Ergebnis: Gleichzeitig
erklingen sechs Stimmen in sechs verschiedenen
Registrierungen … Übrigens hat sich dieser Traum
Duprés der Weiterentwicklung der Orgeln bis heute
nicht erfüllt.
Lehrwerk
Marcel Dupré war sein Leben lang ein gefragter Orgellehrer.
Deshalb sind einige seiner Werke musikpädagogisch
motiviert. Faszinierend seine 79 „leichten“
Choräle für den elementaren Orgelunterricht, die als
Vorübungen zu den Bachschen Chorälen gedacht
waren. Im Gegensatz dazu die an Virtuosität kaum zu
überbietenden „Trois Esquisses“ (Skizzen), op. 41.