Reisefieber
Zum zehnten Mal auf Duprés Spuren legt uns Ben van
Oosten eine neue Folge der Gesamteinspielung vor und
präsentiert uns fast nebenbei eines der wertvollsten
historischen Orgelinstrumente in England. Der
Ausnahmeorganist und das unermüdliche Aufnahmeteam
von MDG machten diesmal Station in der Music
Hall von Birmingham, die mit ihrer berühmten Akustik
allemal einen Abstecher lohnt.
Zugabe
Cortège et Litanie op.19 Nr. 2, ist eines der beliebtesten
Orgelwerke von Dupré. Ursprünglich für Kammerorchester
als Teil einer Theater-Bühnenmusik
komponiert, spielte der Komponist das Stück während
einer seiner Konzertreisen in einem Soloarrangement für
Klavier. Es kam beim Publikum so gut an, dass ihn sein
Manager zu weiteren Versionen für Soloorgel und für
Orgel und Orchester drängte.
Vorspiel
Weil die Original-Kompositionen von Bach für Studenten
in unteren Semestern zu schwierig sind, schuf Dupré 79
leichte Choräle op. 28 für den Orgelunterricht, die als
hinführende Übungen zu den Vorspielen über dieselben
Choräle Bachs gedacht waren. Dupré komponierte diese
kurzen Stücke – peinlich genau mit Finger- und
Fußsätzen versehen – 1931 während eines Urlaubs in
Biarriz.
Maßstab
Die William-Hill-Orgel in der neo-klassizistischen
Stadthalle von Birmingham aus dem Jahr 1834 war zu
ihrer Bauzeit mit 89 Registern auf vier Manualen und
Pedal die größte Orgel Englands. Klanglich wie auch
optisch beeindruckte das Instrument von Anfang an bis
heute durch ihre drei voll ausgebauten 32-Fuß Bass-
Register, von denen eines sichtbar im Prospekt steht.
Was für ein phantastisches Klangkonzept!