Fünfkampf
Der holländische Ausnahmekünstler und ausgewiesene
Dupré-Spezialist Ben van Oosten nimmt sich im Zuge der
Gesamteinspielung weiterer zentraler Werke des großen
Orgel-Spätromantikers an: Auf Volume V erscheinen die
Fifteen Pieces op. 18, die Élévation op. 2, zehn der 79
Chorales op. 28 und der eindrucksvolle Psaume XVIII op.47.
Die Mischung aus faszinierenden Miniaturen und
ausladenden Konzertstücken setzen diese CD wirkungsvoll
in Szene.
Zwölfzylinder
Duprés Aufstieg als Organist gipfelt früh in seiner Anstellung
als Organist an Notre-Dame in Paris; aus dieser Zeit
stammen die Fifteen Pieces op. 18. Dupré hatte dort die
Aufgabe, zwischen den Magnificat-Versen der Vesper zu
improvisieren. Ein amerikanischer Rolls-Royce-Händler war
von diesen Improvisationen derart gefesselt, daß er Dupré
überredete, sie in London auf seine Kosten herauszugeben,
und arrangierte die Welturaufführung des Werkes in der
Royal Albert Hall am 9. Dezember 1920.
Zehnerkarte
Auch wenn Dupré die 79 Chorales op. 28 ausschließlich für
den Unterricht bestimmte – er hatte 1926 die Orgelklasse
am Pariser Conservatoire übernommen –, das Bild von
seinem kompositorischen Schaffen ist ohne diese Werke
nicht komplett. Gerade in den hier ausgewählten zehn
Miniaturen zeigt sich die wahre Meisterschaft und
Großzügigkeit seiner Kunst. Sie wurden im Sinne Duprés als
„Orgelmesse” geordnet, gemäß Bachs Bearbeitungen der
gleichen Choräle in seinem „Dritten Teil der Clavierübung“.
Dreisprung
Der Psaume XVIII op. 47 ist die letzte der drei großen
symphonischen Dichtungen, mit denen Dupré seinerzeit die
Fachwelt begeisterte. Das Werk ist eine Ode an die
Schöpfung, dem textlichen Inhalt des Psalms entsprechend,
und wurde im Jahre 1950 von Dupré selbst mit grandiosem
Erfolg in Saint-Sulpice in Paris uraufgeführt.
Viererkette
Van Oostens bisherige Dupré-Einspielungen finden
internationale Resonanz, die keine Wünsche offen lässt:
„... van Oosten cannot be bettered.“ (BBC Music magazine)
„... und erneut überzeugt der ausgezeichnete Kenner der
französischen Orgelromantik mit stilsicherer und
einfühlsamer Interpretation.“ (Crescendo)