eruptiv
Beethovens „Hammerklaviersonate“ op. 106 sprengt mit ihren symphonischen Dimensionen alles bis dahin Dagewesene. Jin Ju gelingt das Kunststück, sich von den Schwierigkeiten des als nahezu unspielbar geltenden Notentextes zu lösen und mit fein differenzierten Klangnuancen auch scheinbar Nebensächliches hörbar zu machen. Die deutlich knappere, wenngleich keineswegs weniger anspruchsvolle Sonate op. 101 zeigt Beethovens geistige Freiheit ganz besonders in der harmonischen Anlage, die sich weit jenseits aller Konvention bewegt.
expressiv
Aus Beethovens komplexem Motivgeflecht wird unter Jin Jus Händen ausdrucksstarke Musik, die ebenso tief emotional berührt, wie sie den Intellekt herausfordert. Der gewaltige langsame Satz von op. 106, in dem sich der Schmerz über den Tod des Bruders wie die Verzweiflung über die inzwischen nahezu vollständige Taubheit des Komponisten Bahn zu brechen scheint, ist von berstend gespannter Intensität, die finale Fuge mit ihren geradezu penetranten Trillern von brachialer Gewalt.
eloquent
Eine dankbare Aufgabe für Meisterpianistin Jin Ju – und den legendären Steinway-Konzertflügel „Manfred Bürki“ von 1901, dessen frappant vielfarbige Klanggewalt die preisgekrönte Virtuosin auf bewundernswert sprechende Weise in den Dienst des bis heute rätselhaften Werkes zu stellen versteht.
einzigartig
Klanglich ist das Beste gerade gut genug: Die sorgfältig produzierte Super Audio CD bringt mit hochauflösendem Klang die Feinheiten von Jin Jus Klavierspiel aufs Vorteilhafteste zur Geltung. Mit optionaler dreidimensionaler Wiedergabe ergibt sich ein unmittelbares Dabeisein in der natürlichen Akustik des Konzertsaals, und wir lauschen einer Musik, deren facettenreiche Tiefe sich bei jedem neuen Hören ein Stück weiter erschließt.