kosmisch
Einen eigenen Kosmos in Beethovens Werk bilden
die fünf Sonaten für Violoncello und Klavier. Nicht nur
repräsentieren sie exemplarisch die drei
Schaffensperioden des Titanen, sie bilden mit
Bezügen untereinander auch eine überraschend
geschlossene Werkgruppe, die sich über ein ganzes
Komponistenleben erstreckt. Grund genug für Manuel
Fischer-Dieskau und Connie Shih, diesen Zyklus ganz
neu - und erstmals in original 2+2+2-Rundumklang
auf SACD – einzuspielen.
konzentriert
Die beiden frühen Sonaten op. 5 zeigen den
ungestümen „Jungen Wilden“, der lustvoll mit den
noch frischen Wiener Einflüssen spielt. Da gibt es
Reminiszenzen an den höfischen Barock, die Wiener
Klassik steht in voller Blüte, und das Bonner
Provinzgewächs zeigt den Einheimischen mal so
richtig, was man damit alles anstellen kann.
Wesentlich konzentrierter dann die Sonate op. 69, ein
Hauptwerk unter den „mittleren“ Kompositionen: Mit
großem Ernst ringen Klavier und Cello geradezu
darum, wer dem Charakter des Stückes seinen
Stempel aufdrücken kann.
konform
Und dann die beiden Sonaten op. 102: Beethovens
rätselhaftes, oft sperriges Spätwerk beginnt mit
diesem Geschwisterpaar, und es ist sicher kein Zufall,
dass erstmals in der letzten Sonate op. 102,2 ein
langsamer Satz auftaucht, in dem das Cello seine
lyrischen Möglichkeiten voll entfalten kann. Der hat es
dann aber in sich: Bis zur Unendlichkeit gedehnt
erscheint das Adagio, das in einen zutiefst
berührenden Schluss mündet, bevor sich aus einer
scheinbar banalen Tonleiter die aberwitzige
Schlussfuge entwickelt.
kooperativ
Manuel Fischer-Dieskau und Connie Shih widmen
sich diesem Opus Magnum mit Hingabe. Wie sich die
beiden Künstler die Bälle zuwerfen, ist brillant. Von
perlender Virtuosität bis zu sonorem Expressivo, von
struktureller Klarheit mit deftig vorgetragenen
Beethovenschen Akzenten bis zu geradezu
verschwenderischem Klangrausch bietet diese
Doppel-SACD Kammermusik der Extraklasse!