Großes Los
Frischer Wind aus Lausanne! Und noch dazu mit
einem Paukenschlag: Luigi Cherubinis einzige
Sinfonie hat sich Bertrand de Billy für sein neues
Orchester ausgesucht. Den stellt der
frischgebackene Gastdirigent des Orchestre de
Chambre de Lausanne in eine aufschlussreiche
Beziehung zu Ludwig van Beethoven, mit der
fabelhaft aufgelegten Maria Bengtsson als Medea.
treulos
Beethoven, der Sinfoniker, Cherubini, der
Dramatiker - mit derlei einfach gestrickten
Charakterisierungen räumt diese Neueinspielung
gründlich auf. Beethoven ist gleich mit zwei
dramatischen Werken vertreten, dem jugendlichen
Geniestreich „Ah, perfido!“ und der ersten
Ouvertüre zu seiner einzigen Oper „Leonore“, die
später als „Fidelio“ zum umjubelten Welterfolg
wurde. Dass sich Beethoven mit der dramatischen
Form schwer getan haben soll, ist diesen Werken
nicht anzumerken: Man höre nur einmal Maria
Bengtssons furiosen Einstieg in „Ah, perfido!“
losgelöst
Cherubinis Sinfonie ist für London geschrieben, und
nicht von ungefähr schaut immer mal der späte
Haydn um die Ecke. Aber Cherubini weist weit über
den sinfonischen Übervater hinaus: Das
sprunghafte Menuetto hätte mit seinen
rhythmischen Verschränkungen und Irreführungen
auch Beethoven gut zu Gesicht gestanden. Kein
Wunder, dass dieser den italienischen Kollegen
äußerst schätzte, dem das
Melodische offenbar so viel leichter aus der virtuos
operngeschulten Feder floss…
atemlos
Die Callas hat sich erfolgreich dafür eingesetzt und
seitdem gehört „Medée“ zu Cherubinis größten
Bühnenerfolgen. Seinen Zeitgenossen war das
Stück zu lang. Die 500 Takte, die Cherubini
daraufhin schwärzte, konnten erst 2013 mit
modernster Röntgentechnik wieder rekonstruiert
werden. „Vous voyez de vos fils“ ist einer der ganz
großen Momente der Opernliteratur und gibt Maria
Bengtsson Gelegenheit die ganze emotionale
Bandbreite der tragischen Titelheldin zu
durchleiden! Und wir sind hautnah dabei: Im
original MDG-2+2+2-Rundumsound ist
authentisches spannendes Opernerleben
garantiert!