Standard
Die Einspielung dieser zentralen Werke der klassischen
Kammermusik bei MDG durch die Musiker des
Consortium Classicum ist längst überfällig - immerhin
gehört das Beethoven-Septett seit Jahrzehnten zum
Repertoire dieses „Ausnahmeensembles“ (Steroplay).
Pöbel
Daß Beethoven einen sperrigen Charakter hatte, ist
hinlänglich bekannt. Daß er sich jedoch auch gegenüber
seinen eigenen Werken umso rüpelhafter verhielt,
je mehr Faszination von diesen Kompositionen
ausging, verwundert doch: Beethoven äußerte, er
habe sein Septett op. 20 halt komponiert, weil "der
Pöbel drauf harrt." Das großartige Werk verkaufte sich
grandios - ein Grund mehr für Beethoven, es
ausgiebig zu hassen... Und mit dem wenig später
komponierten Sextett op. 81b verhielt es sich nicht
wesentlich anders.
Populär
Diese beiden Schmuckstücke der Kammermusik
bekamen den Rundumschlag Beethovens auch schon
deswegen ab, weil sie zu einer ausgesprochen
populären Gattung gehörten - der Serenade: Musik
zum Genießen, zur Unterhaltung, zum Vergnügen -
besonders, wenn sie mit so virtuoser Leichtigkeit
gespielt wird wie in dieser Aufnahme.
Spezerei
Die Beschäftigung mit populären Gattungen als Unterhaltungsmusik
zu festlicher Belustigung wurde für
Beethoven nach seinem Umzug in die Donaumetropole
Wien sogar zum täglichen Brot. Und er verstand
es, den geforderten leichten Divertimento-Tonfall mit
allerlei versteckter satztechnischer Rafinesse zu
einem Genuß auch für die Experten zu machen...
Präsent
Mit dieser Einspielung gratuliert MDG den Musikern
des Consortium Classicum und ihrem unermüdlichen
Leiter Dieter Klöcker zu drei Jahrzehnten künstlerischer
Arbeit.