Edelmut
Wenn begnadete Virtuosen mit Begeisterung ins zweite Glied treten und ihre solistischen Kollegen als Orchestermusiker begleiten, dann kann es sich nur um caterva musica handeln. Franz Bendas dramatisches Flötenkonzert steht diesmal auf dem Programm, außerdem quirlige Kammermusik von Telemann, Graun und Vivaldi, dazu eine ganz besondere Rarität: Johann Sebastian Bachs großbesetzte Sinfonia BWV 1045, konzertante Violine inbegriffen.
Edelstein
Es ist unklar, zu welchem Zweck Bach diesen funkelnden Solitär schuf; vielleicht als Ouvertüre zu einer noch zu komponierenden Kantate? Fast mein man am Ende, den Eingangschor bereits im Ohr zu haben… Aber auch eigenständig zieht das Werk in den Bann: Freies Arpeggieren der Solovioline sorgt über stabiler Harmonik für einen geradezu minimalistischen Sog.
Edelmann
Was Bach nicht gelang, war Franz Benda und Johann Gottlieb Graun vergönnt: Teils über Jahrzehnte standen sie im Dienst des kunstsinnigen Preußenkönigs Friedrichs II. Bendas Flötenkonzert, von sturm-und-drang-typischer Dramatik, veranschaulicht das hohe Niveau der Potsdamer Hofkapelle ebenso wie das aparte Quartett, in welchem Graun der Viola da Gamba einen aberwitzig anspruchsvollen Part zugedacht hat.
Edelsüß
Wie in einem Liebesduett umschmiegen sich Oboe und Flöte im zweiten Satz von Vivaldis Quartett, dem caterva musica, als Vorgriff auf zukünftige Projekte, eine außergewöhnliche Überraschung voranstellt. Zuvor aber sorgt Telemanns Jagd-Ouvertüre für einen gleichermaßen opulenten wie furiosen Auftakt, der besonders in der dreidimensionalen Wiedergabe eine frappante Wirkung entfaltet.