Kickdown
Mit einem Paukenschlag präsentiert die in
Esterhazy beheimatete Haydn Philharmonie
unter der Leitung von Adam Fischer ihr MDGDebut:
Das österreichisch-ungarische Spezialensemble,
das sich durch seine Haydn-Interpretationen
weltweit Reputation verschafft hat,
überhöht den Klangeindruck einer fesselnden
Live-Interpretation der beiden Londoner G-Dur-
Sinfonien durch die raumsprengende 2+2+2-
Technologie. Das Ergebnis: eine Super-Audio-
CD.
Tuning
Vermutlich die erste Sinfonie, die Haydn in
London präsentierte, war die Sinfonie Nr. 92 – er
dirigierte sie ein zweites Mal in Oxford, als man
ihn dort zum Doktor der Musik machte. Aufgrund
dieser Aufführung hat sich für die Sinfonie der
Beiname „Oxford“ eingebürgert. Eigentlich
müsste man sie eher „Paris“ nennen, denn
Haydn hatte sie nur aus seinem reichen Fundus
geholt; ursprünglich hatte er sie für die „Loge
Olympique“, eine freimaurerische Pariser
Konzertgesellschaft, komponiert.
Fehlzündung
In London traf Haydn zweifellos auf
ausgesprochen aufmerksame und mitdenkende
Zuhörer – doch zugleich scheute er sich nicht,
seine Uraufführungen mit Überraschungseffekten
zu garnieren. Der berühmteste davon findet sich
ohne Zweifel im langsamen Satz der Sinfonie Nr.
94, die Haydn am 23. März 1792 in seiner
zweiten Londoner Konzertsaison uraufführte.
Dass Haydn mit dem Paukenschlag aus heiterem
Himmel die in seinem Konzert eingeschlafenen
Engländer zu wecken gedachte, dementierte er
später heftig. Die audiophile Variante des
Paukenschlags hätte den Meister noch mehr
begeistert...
Mobilitätsgarantie
Haydns Augenzwinkern übertrug sich auch auf
die Musikanten: Inmitten einer Aufführung der
Ouvertüre zur Oper La fedeltà premiata
verschwanden die Hornisten von der Bühne, um
im geeigneten Moment an anderer Stelle des
Konzertsaales erneut ins Spiel einzugreifen –
eine Überraschung nicht nur für den Dirigenten
und das Publikum, sondern auch für den Hörer
dieser Mehrkanalproduktion…