erlesen
Kaum verständlich: Joseph Haydn gehört immer noch zu den weit unterschätzten Komponisten der klassischen Ära. Mit diesen vier Sonaten legt Christian Zacharias ein sehr individuell gestaltetes Soloalbum vor. Die Werke aus Haydns „mittlerer“ Schaffensperiode sind noch am Hofe Esterhazy entstanden und überraschen mit einer großzügigen Formfreiheit, die Zacharias aufs Schönste zu entfalten weiß.
überraschend
Ein festgelegtes Schema für die Form der Sonate gibt es zu Haydns Zeit noch nicht. Und so ist schon die äußere Anlage sehr verschieden: Zwei oder drei Sätze, mal ein Variationszyklus zu Beginn, Dur und Moll in überraschendem Wechsel – Haydn legt sich keinerlei Zwänge auf, und so entsteht eine Art intelligenter Monolog, der vom kurzweiligen Wechsel aphoristischer Ideen lebt. Absolut faszinierend, wie auch immer wieder der zu jedem Schabernack aufgelegte Haydn aufblitzt…
unendlich
Bei Christian Zacharias ist dieser mannigfaltige Reichtum in den besten Händen. Singendes Legato, delikate Tongebung und Phrasierung von überzeugender Natürlichkeit lassen das Publikum teilhaben an den Einfällen des Meisters; Zacharias´ Rezital nimmt den Zuhörer mit auf eine Reise, die erstaunliche Assoziationen und verborgene Emotionen weckt – und dabei nicht enden sollte.
zauberhaft
Die natürliche Klangwiedergabe im dreidimensionalen 2+2+2 Recording auf hochauflösender Super Audio-CD tut das Ihrige, die anspruchsvolle Technik hinter einer frappanten Selbstverständlichkeit vergessen zu lassen. Schier unglaublich, welche Klänge Christian Zacharias aus dem Steinway „Manfred Bürki“ von 1901 zu zaubern versteht!