Elfer raus
„Ich bewundere und verehre seit langem in Ihnen den
einzig deutschen Meister der Orgel, dessen Werke
hineinragen werden in künftige Jahrhunderte ...“ Kein
geringerer als Karl Straube bedankte sich mit diesen
Worten für die Komposition der legendären 17.
Sonate von Josef Rheinberger. Mit dem 11. Volume
der Gesamtaufnahme von Rheinbergers
Orgelschaffen markiert Rudolf Innig einen
bedeutenden Wendepunkt im Leben des großen
Romantikers.
Stille Post
1897, im Todesjahr Brahms’, komponierte
Rheinberger seine 18. Sonate, deren hymnische
Kraftfülle alles bisher Komponierte in den Schatten
stellen sollte. Rezensenten standen sprachlos vor der
Größe des Werkes: „Mir tut es leid, dass ich an einem
so schönen Kunstwerke herumschwätzen soll. Es
gebietet so ernst: liebe und schweige.“
Halma
Innig spielt die vorliegenden Werke auf der Kuhn–
Orgel in der Stadtkirche St. Anton in Zürich. Als die
Orgel im Jahre 1914 eingeweiht wurde, spiegelte sie
den neuesten Stand des Orgelbaus wider:
pneumatische Spiel- und Registertraktur, freistehender
Spieltisch mit Schwelltritten, Crescendowalze,
Suboktav- und Superoktavkoppeln – eine
Technik, die dem Spieler ein zirzensisches
Bewegungsrepertoire abverlangt.
Mensch ärgere dich nicht
Rudolf Innig gilt durch seine weltweite Konzerttätigkeit
und die vielfach preisgekrönten MDG-Einspielungen
der Orgelwerke von Brahms, Mendelssohn,
Nowowiejski und Schumann als Meister der
Romantik. Mit seinen Messiaen-Interpretationen
verbog er überdies nachhaltig das Weltbild
französischer Kritiker.