Revival
MDG hat sich schon mehrfach mit den Werken von
Josef Rheinberger beschäftigt: das gesamte
Orgelschaffen auf 12 CDs oder die Gesamteinspielungen
der Klaviertrios. Mit dem Sextett und
dem Nonett belebt jetzt das Consortium Classicum
zwei groß besetzte kammermusikalische Werke des
aus Liechtenstein stammenden Komponisten wieder.
Recycling
Einem Wettbewerb des Dresdner Tonkünstlervereins
verdanken wir das Nonett op. 139. Hierfür komponierte
der 22-jährige Rheinberger im Sommer 1861
ein Oktett für Bläser- und Streicherbesetzung. Mehr
als 20 Jahre später, nachdem das Werk mehrfach
erfolgreich aufgeführt wurde, ergänzte der Komponist
eine Flöte, schuf ein neues Adagio, nahm viele
weitere Änderungen vor - und schon war ein gänzlich
neues Werk geschaffen: sein Nonett.
Reminiszenz
Auch das Sextett op. 191b entwickelte Rheinberger
auf der Basis eines anderen Werkes, des F-Dur-
Klaviertrios op. 190a. Obwohl es als eines seiner
letzten Werke entstand, schlägt der Komponist
beinahe jugendliche Töne darin an. Eine heitere
Stimmung überwiegt. Es ist schon verblüffend, wie
wenig man die schwierigen Lebensumstände
Rheinbergers in seinen letzten Jahren dieser
Komposition anhört.
Reputation
Das Consortium Classicum kann auf eine fast 40-
jährige Tradition zurückblicken. Unzählig sind die
Schallplatteneditionen dieses in jeder Hinsicht
außergewöhnlichen Kammermusikensembles um den
Klarinettisten Dieter Klöcker. Es ist faszinierend zu
verfolgen, wie es dem Solistenensemble immer
wieder gelingt, Werke mit Klangsinn, Spielwitz,
Inspiration und einer einzigartigen Subtilität
aufzuführen.