Tiefenschärfe
Auf einer CD ist die Urkraft rheinbergerscher Gestaltung nicht zu fassen: Mit Volume 4 schreitet die Gesamteinspielung der Orgelwerke Josef Gabriel Rheinbergers zügig fort. Im Focus diesmal: die Sonaten Nr. 7 und 8 des reifen Meisters, eingespielt an der großen Walcker-Orgel der Stadtkirche Winter-thur. Rudolf Innig bestätigt damit seine von ungezählten Fachjournalisten verbürgte Meisterschaft auf dem Gebiet der romantischen Musik: "... vorbildlich!" (FONOFORUM) - "... an auspicious start." (GRAMO-PHONE) - "... erneut preisverdächtig." (FR) - "... Look foward to the next volume." (THE ORGAN)
Glücksgriff
In den frühen 80er Jahren des 19. Jahrhunderts legte Rheinberger seine 7. und 8. Orgelsonate vor. Der gefeierte Virtuose, der jahrzehntelang dem Instrument weltweit zu höchster Reputation verholfen hatte, war durch eine schwere Erkrankung der rechten Hand ganz auf das Komponieren angewiesen. Glück im Unglück – aus der Sicht des Musikfreunds von heute ...
Unterton
In den großen Orgelzyklen überrascht Rheinberger immer wieder mit sprühenden Einfällen: Seine Kirchenmusik erstarrt nicht zu hohlem Pathos. Vielmehr finden sich in den beiden vorliegenden Sonaten klangprächtig präludierende Werke, aber auch innige Charakterstücke, und in der wohl meistgespielten Sonate Nr. 8 e-Moll auch ein „Scherzoso“ – ein spielerisches Bravourstück mit Seltenheitswert.
Tonmeister
Rudolf Innig gehört heute zu den vielseitigsten Musikern unserer Zeit: Seine Konzerttätigkeit weist ihn genauso wie seine musikwissenschaftlichen Arbeiten als Ausnahmekünstler aus. Vielfach als Preisträger ausgezeichnet und als Interpret von der internationalen Fachpresse gefeiert, legte er exklusiv bei MDG bisher u. a. Gesamteinspielungen der Orgelwerke von Brahms, Mendelssohn und Schumann vor. Herausragend auch seine MDG-Einspielung der Bachschen Cembalowerke mit „Musica Alta Ripa“ und die Gesamtaufnahme der Orgelwerke Messiaens.