Idee
Die historische Walcker-Orgel in Winterthur mag der
Auslöser für diese Produktion gewesen sein. Das
Musikkollegium Winterthur unter Douglas Boyd hat
mit Stefan Johannes Bleicher die Orgelkonzerte von
Josef Rheinberger für die SACD eingespielt. Als
Ergänzung erklingen die selten aufgeführten drei
Stücke für Violincello und Orgel, bei denen sich
Cäcilia Chmel, die Solo-Cellistin des Orchesters,
vorteilhaft in Szene setzt.
Majestät
Josef Rheinberger brachte sein erstes Konzert für
Orgel und Orchester im Juni 1884 innerhalb von nur
17 Tagen zu Papier. Eine klassische Solo-Rolle sah
er für die „Königin“ aber nicht vor. Ihre Registrierung
sollte eine totale Verschmelzung von Orgel- und
Orchesterklang erlauben. Der Erfolg gab ihm recht:
Nach der Uraufführung in Leipzig machte sich das
Werk auf die Reise um die Welt. Zehn Jahre später
schrieb Rheinberger sein zweites Orgelkonzert in
g-Moll, das nicht minder erfolgreich war.
Wohlklang
Zunächst wagten sich nur wenige Komponisten
vornehmlich des Barock an die Kombination von
„Königin“ und Orchester. Zu sehr konkurrierten beide
Klangkörper miteinander. Für mehr Harmonie sorgte
Aristide Cavaillé-Coll, der im 19. Jahrhundert die
ersten „sinfonischen“ Orgeln im Orchesterklang baute.
In dieser Tradition steht auch das heutige Instrument
in der Stadtkirche von Winterthur.
Verbundenheit
Seit 1629 ist in Winterthur das Musikkollegium aktiv.
Damit gehört das Orchester zu den traditionsreichsten
musikalischen Institutionen Europas. Interessanterweise
hat das Musikkollegium in der langen
Geschichte der Stadtkirche immer wieder
beträchtliche Summen für die Orgel aufgebracht. Der
entscheidende Umbau zu einem romantischen
Instrument erfolgte 1888 durch die Firma Walcker. Ihr
kräftiger Prinzipal-Bass 32’ und die grundstimmige
Intonation korrespondieren seitdem aufs Feinste mit
der Akustik der Stadtkirche - und dem hoch
ambitionierten Orchester.