Beschreibung
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Hans Seeling - Klavierwerke
21,99 € *
Grenzenlos durch die Nacht
Ist das nicht Chopin? Nein, eine ganze Generation
vor Chopin hat John Field das Nocturne als
Inbegriff musikalischer Poesie erfunden, in der sich
weite Traumlandschaften in der Vorstellung des
Zuhörers entfalten. Dass der begnadete Pianist
Field seine Kompositionen bei jeder Aufführung
sozusagen neu erfand, passt da nur zu gut:
Abhängig von Ambiente, Publikum und Stimmung
des Augenblicks entstanden zahlreiche Fassungen
desselben Stückes, die in Stefan Irmers
Auseinandersetzung mit diesen Preziosen auf
besonders persönliche Weise erfahren werden
können.
Wie Tag und Nacht
Auch in der zweiten Folge der Gesamtaufnahme
aller Nocturnes stellt Irmer verschiedene
Fassungen desselben Nocturnes gegenüber.
Möglicherweise ist der große Gegensatz zwischen
den beiden Versionen von Nr. 10 dafür
verantwortlich, dass das Stück in die bis heute
gebräuchlichen Ausgaben nicht aufgenommen
wurde. Und auch das C-Dur-Nocturne Nr. 9 fehlt in
den meisten Sammlungen – völlig zu Unrecht, wie
Irmers Interpretation dieser beiden Kostbarkeiten
zeigt.
Nachtkerze
Stefan Irmer geht aber noch einen Schritt weiter:
Wie Field zu seiner Zeit seine Kompositionen
improvisatorisch variierte, bedient sich Irmer
heutiger musikalischer Mittel, um Fields Musik
weiterzuspinnen. „Playing with Field“ nennt der
entdeckungsfreudige Pianist seine respektvollen
Improvisationen, und es finden sich Anklänge an
Jazz und Tango, die die wunderbaren Nachtstücke
in zauberhaft neuem Licht erglänzen lassen.
Nachtisch
Als Dessert zur Gesamtaufnahme aller Nocturnes
hat Stefan Irmer sechs weitere Werke eingespielt,
die die allererste Schaffensphase ebenso abdecken
wie die letzten Jahre des Komponisten. Zusammen
mit den 16 Nocturnes entsteht so das
facettenreiche Portrait eines Romantikers, der
seiner Zeit weit voraus war - weit mehr als ein
Vorläufer: eine individuelle Künstlerpersönlichkeit
ersten Ranges.