Verlangen
Die Gesamteinspielung des Kammermusikwerks von
Brahms schreitet voran: Jetzt präsentiert das
Leipziger Streichquartett mit Stargast Hartmut Rohde
endlich die beiden Streichquintette op. 88 und 111:
„Verlange also nicht, daß ich sage, Dein neues GDur-
Quintett sei schöner als das F-Dur Quintett:
Beides ist wunderschön und damit basta!“
Wohllust
Es war Brahms Freund Theodor Billroth, der sich
schon über das frühere Werk enthusiastisch geäußert
hatte: „Hinter jedem Satz steht ,im Frühling 1882‘.
Und wahrlich, alles tönt und atmet Frühling“ .
Natürlichkeit, Wohllaut, Wonne ... Attribute, die
Zeitgenossen auch dem zweiten Quintett sofort
attestierten. Ein Zuhörer empfand gar „die heitere
gelöste Stimmung des Wiener Praters ...“ einen Eindruck,
den der berühmte Komponist nur bestätigen
konnte: „... nicht wahr? Und die vielen hübschen
Mädchen darin?“
Verzicht
In vielen Gattungen komponierte Brahms genau zwei
Werke: Zwei Klavierkonzerte, zwei Orchester-
Ouvertüren und -Serenaden, zwei Cellosonaten, zwei
Sextette und - zwei Quintette. Dabei hat es schon
einen Frühversuch gegeben – dieses Werk - wie viele
andere vom Komponisten vernichtet - existiert heute
nur noch in seiner Umarbeitung als Klavierquartett
(op. 34).
Verklärung
Das so genannte „Wiener Streichquintett“, mit zwei
Violen besetzt, hatte seinen Höhepunkt mit den
Werken Mozarts. Später von Mendelssohn aufgegriffen
nutzt Brahms die erweiterten klanglichen
Möglichkeiten dieser Besetzung nicht nur zur
kraftvollen orchestralen Erweiterung, sondern auch
zur intimen Gegenüberstellung von einzelnen
Klanggruppen.
Verheißung
„This is finest Brahms playing one could ever hope to
hear“ (Classic CD): Die Kompetenz des Leipziger
Streichquartetts ist auf mehr als 50 CDs bei MDG
nachdrücklich bewiesen.