Beschreibung
Eroberer
Abschluss und Krönung eines epochalen Projekts: Mit Folge 5 rundet Hardy Rittner seine vielbeachtete Brahms-Gesamteinspielung auf historischen Klavieren ab. Die sorgfältige Auswahl geeigneter, aufwändig und liebevoll restaurierter Konzertflügel unterstreicht den Wert dieser Pionieredition, die mit der jüngsten Einspielung gleich einen doppelten Höhepunkt bietet: Die wahnwitzig-virtuosen und dabei ungemein publikumswirksamen Variationszyklen spielt Rittner auf dem Steinway & Sons-Flügel mit der Seriennummer 553, entstanden um 1860.
Wunderheiler
Kritikerpapst und Brahms-Verehrer Eduard Hanslick bescheinigte den beiden Bänden der „Paganini- Variationen“ op. 35, sie könnten „den Spieler um den Verstand bringen“. Was er gemeint haben könnte, lässt sich in der Variation VII des ersten Bandes miterleben: Die Mehrfachschichtung gerader und ungerader rhythmischer Teilung resultiert in einem aberwitzigen 8:9-Verhältnis – da wird sogar dem Publikum schwindelig…
Brückenbauer
Auch wenn die zeitgenössischen Feuilletons eine unüberbrückbare Kluft zwischen Johannes Brahms und Richard Wagner konstruierten, so konnte der Bayreuther Meister doch nicht umhin, den „Händel- Variationen“ op. 24 seines Kollegen großen Respekt zu zollen. Und in der Tat: Wie Brahms innovatives Klavierspiel mit Reminiszenzen an längst vergangene Zeiten in eine äußerst fruchtbare Beziehung setzt, ist unvergleichlich. Siciliano und Musette, Kanon und Carillon erinnern an alte Formen, die in der gewaltigen Schlussfuge machtvoll kulminieren.
Klangzauberer
Hardy Rittner versteht es großartig, die besonderen Qualitäten der historischen Klaviere trotz der noch nicht zur Gänze ausgereiften Mechaniken zur Geltung zu bringen. Ob silbrige Doppeloktaven wie in der XI. Variation des ersten Bandes von op. 35, glasklare Brillanz in zahlreichen 32tel-Läufen oder immer wieder grimmig knurrende Bässe: Der Steinway- Flügel, der bereits mit der berühmten patentierten Gussplatte und Diagonalbesaitung für enorme Klanggewalt sorgt, zeigt sich unter Rittners sensiblem wie kraftvollem Zugriff von seiner allerbesten Seite. Ein fulminanter Klangzauber, in feinster Konzertsaalakustik aufgezeichnet, der sich in MDGs 2+2+2 Recording auf der SACD hervorragend mitteilt.
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