Bravourstück
Mit Brahms Vol. 1 gelang Hardy Rittner ein Paukenschlag,
der in der Musikwelt äußerst positiven
Widerhall fand. „Noch nie habe ich diese Werke auf
einem Fortepiano – und noch nie so intensiv
gehört…“ (musicweb). Nun legt der hochbegabte
junge Pianist seine zweite Aufnahme vor – erneut auf
einem bisher nicht dokumentierten, hervorragend
restaurierten Bösendorfer-Flügel aus dem Jahr
1849/50, den der in Wien lebende Sammler Gert
Hecher zur Verfügung stellte.
Probespiel
„Ein Programm stelle ich nicht gerne fest, ohne den
Saal – und hauptsächlich den Flügel zu kennen“,
äußert sich Brahms in einem Brief. Dass er den zwei
Jahre vorher entstandenen 235 cm Flügel des Wiener
Klavierbauers Ignaz Bösendorfer sehr schätzte, ist
genau so gewiss. So ist es im Sinne des 19.
Jahrhunderts absolut logisch, Flügel zu verwenden,
die die jeweiligen Stücke klanglich unterstützen.
Leitbild
Unzählige Lieder, Klavierstücke und Streichquartette
hatte Brahms schon komponiert, verworfen und
umgehend vernichtet, bis er sich mit op. 1 erstmals
öffentlich positionierte. Ganz bewusst schafft er
Bezüge zu Beethoven: Hier ein Hinweis auf die
„Hammerklavier-Sonate“, da werden Verbindungen
zur „Waldsteinsonate“ erkennbar … Mit der f-Moll-
Sonate op. 5 entwickelt Brahms die fünfsätzige
symmetrische Sonatenform, die sich Bélá Bartók
später mit seiner „Brückenform“ zueigen machte. Kurz
vor Schluss erklingt erstmals das Motto f-a-e (Frei
Aber Einsam), das für Brahms sein Leben lang von
Bedeutung blieb. Und Anklänge des „Deutschlandliedes“
mögen als Signal der Hoffnung auf ein
geeintes demokratisches Vaterland gelten.
Meisterstück
Hardy Rittner stellt mit dieser Einspielung unter
Beweis, dass er bereits „zur Weltspitze der Pianisten“
(Frankfurter Rundschau) gehört. Wie scheinbar
mühelos er die spieltechnischen Widrigkeiten der
Wiener Prellmechanik mit feinstem Klangsinn und
ungebremster Musizierlust zu verbinden weiß, ist
beeindruckend. Entsprechend enthusiastisch die
Reaktionen der Fachpresse: „Ein Meisterwerk“
(Klassik.com), „a most promising start to Rittner's
complete cycle“ (International Piano), „draws
powerful, dramatic yet eloquent musical sounds…
highly recommended“ (sa-cd.net), „multi
prizewinning… excellent SACD recording“
(musicweb.international)