Versprechen
Arrangements haben dann eine besondere Qualität, wenn sie neue Erkenntnisse über das Original zutage fördern. Genau das vermögen die Übertragungen der Bachschen Solo-Violinwerke auf die Gitarre: Frank Bungarten macht sich mit dieser Doppel-CD um die Gitarre und um Bach verdient.
Vergleich
Die Soloviolinwerke Bachs auf Gitarre zu übertragen, liegt näher, als man meinen sollte: Beide Instrumente haben nahezu den gleichen Tonumfang, beide können nur solche Tonkombinationen darstellen, die mit den vier Fingern der linken Hand zuzüglich der leeren Saiten ausführbar sind, und beide sind ein eindringliches Medium tiefer und ernster musikalischer Inhalte.
Verständnis
Bungarten legt mit seiner neuen Interpretation Schichten der Kompositionen frei, die in einer geigerischen Ausführung verborgen bleiben müssen: Mittelstimmen und Bässe, die am polyphonen Geschehen offenkundig beteiligt sind, können auf der Gitarre legato gespielt werden. Die innewohnende Polyphonie wird in eine tatsächliche umgesetzt.
Verehrung
Diese Bearbeitung ist nicht die erste dieser Art, und doch dürfte sie alle in den Schatten stellen: Bungarten geht mit dem Notentext Bachs sensibel um - keine Note wird hinzugefügt, keine weggelassen. Die Tonarten in ihrem besonderen Verhältnis zueinander werden nicht angetastet. Das Arrangement wird zum Original.
Verdienst
Frank Bungarten gehört weltweit zu den Gitarrensolisten mit dem größten aktiven Repertoire. Die Reaktion der Fachpresse auf seine MDG-Editionen spricht Bände: "... vorzüglich aufge-nommerner Klang exzellenten Gitarrenspiels" (WDR) - "Bungarten hat nie technische Probleme." (FonoForum) - "Bungarten is one of the finest of younger guitarists" (Fanfare) - "...überlegene Spielweise..." (Staccato)