Hörbar
Musica Alta Ripa will mit dem Vol. 1 seiner Gesamtaufnahme der sämtlichen Violinsonaten Johann Sebastian Bachs eine neue Seite der Bachinterpretation aufschlagen - eine Einspielung, in die neue historische Erkenntnisse über Interpretation und Besetzung der Violinsonaten einfließen wird. Ein erster Blick in die Besetzungsliste der hoch-spezialisierten Virtuosen läßt einiges erwarten: eine Theorbe in einer Bachschen Violinsonate? Man darf gespannt sein...
Handfest
Ausgerechnet die faszinierenden Violinsonaten des späteren Thomaskantors sind uns nur aus zweiter bzw. dritter Hand überliefert, d. h. die Quellenlage ist ausgesprochen kompliziert: Komplettes existiert nur aus Abschriften von Abschriften, zum Teil aus unsicherer Quelle, mit dubiosen Zutaten. Das, was aus eigener Hand existiert, ist allenfalls als Torso überliefert. Die Herkunft jedenfalls bleibt verborgen...
Pisendel
Die rechte Hand des Cembalisten, der die sechs Sonaten begleitet, wirft ebenfalls einige Fragen auf: Sie scheint eigenartig behindert: Bach - selbst einer der führenden Tastenvirtuosen seiner Zeit - führt sie fast ausschließlich einstimmig - ein Zeichen, daß in früheren Versionen ein Melodieinstrument diesen Part übernahm? Ist die Sonate c-Moll BWV 1024 wirklich von Bach oder - wie einzelne Forscher annehmen - von einem gewissen Johann Georg Pisendel?
Dicktöner
Das Ensemble Musica Alta Ripa holte mit seiner Art der historischen Aufführungspraxis ungezählte Musikliebhaber auf seine Seite, die zuvor starrsinnig an den alten Dickklang-Idealen der Bachinterpretation festgehalten hatten: Mit Phantasie, Farbenreichtum und grenzenlos erscheinendem technischen Können erspielte sich Musica Alta Ripa Auszeichnungen en suite.