Leuchtmittel
Johann Pachelbel war einer der besten Organisten
seiner Zeit. Wie kein anderer vermochte er es, den
süddeutsch-italienischen und den mitteldeutschen Stil
und damit die protestantische und katholische Liturgie
schöpferisch zu verschmelzen. Eine aktuelle
Werkschau liefert Franz Raml mit Orgel-Toccaten,
Choralbearbeitungen und Suiten, wobei die Freiberger
Petrikirche mit der berühmten Silbermann-Orgel
und ein Cembalo nach J. B. Giusti für das leuchtende
Klangkolorit dieser Aufnahme sorgen.
Kreislauf
1653 in Nürnberg geboren, erhielt Johann Pachelbel
die musikalische Basisausbildung in seiner Heimatstadt.
In Wien war er dann Schüler von Johann
Caspar Kerll und stellvertretender Organist am
Stephansdom. Weitere Stationen waren Eisenach,
der Herzogshof in Stuttgart und Gotha, um schließlich
bis zu seinem Tod 1706 an der Sebalduskirche in
Nürnberg zu wirken.
Wegweiser
Neben seiner Freundschaft zu den Bachs und den
Einflüssen von Dietrich Buxtehude ist für Johann
Pachelbels Kompositionen vor allem auch das Werk
von Johann Jacob Froberger stilbildend: Seine
Fantasie in g beginnt mit der gleichen Akkordfolge wie
Frobergers Toccata VI und das dreiteilige Ricercare in
c darf ebenfalls als Verbeugung vor dem großen
Vorbild gesehen werden. Ganz in Frobergers
Tradition steht auch die Cembalo-Suite in F.
Das berühmte und weit ausladende Praeludium in d
und die Magnificat-Vertonungen zeigen die Register
der Silbermann-Orgel in bestem Glanz.
Vorbild
Franz Raml hat eine steile Karriere hinter sich: Nach
Studien in Detmold, München und Den Haag festigte
er seinen Ruf durch eine ausgedehnte Konzerttätigkeit
und als Leiter des Hassler-Consorts, mit dem
er richtungsweisende Einspielungen bei MDG vorgelegt
hat. „Franz Raml is a powerful advocate of this
music, with interesting organ registrations and a sure
sense of tempo, all of which brings the music to life.“
(Choir & Organ)