Aus
Mit drei Messerstichen endete das Leben von Jean-
Marie Leclair. Über die Hintergründe wird bis heute
spekuliert. Fest steht, dass der begnadete
französische Violinist die pralle Fülle des Daseins
kennengelernt hat, und das hört man seiner Musik
an. Zum zweiten Mal widmet Musica Alta Ripa
ihrem Lieblingskomponisten eine ganze Produktion.
Es ist pure Freude, die Hannoveraner in ihrer
unbändigen Lust am Musizieren zu begleiten.
Aufschlag
Opulente Suiten wie die beiden „Récréations de
Musique“ liegen dem gelernten Tänzer Leclair
natürlich besonders. Formal in französischer
Tradition, lässt der in der Corelli-Schule
ausgebildete Geiger aber auch italienische
Einflüsse zu. Und das zu seiner Zeit, in der sich
„franco-“ und „italophile“ Musikliebhaber spinnefeind
waren. Ganz französische und prachtvolle
Chaconnen beschließen die Suiten, und dann gibt
es noch einen feurigen „Tambourin“ als Zugabe.
Ass
Atemberaubende Läufe, extrem hohe Lagen, dazu
ausgedehnte Doppelgriffpassagen: das ganze
Feuerwerk brillantester Violinkunst zündet Leclair in
seinen Duos für zwei Violinen ohne Bass.
Ein veritables Orchester mit nur zwei Instrumenten,
schier unglaublich, was die beiden Geigerinnen
Anne Röhrig und Ursula Bundies da vor‘s Mikrofon
zaubern!
Spiel und Satz
Musica Alta Ripa trumpft mit einer farbigen und
abwechslungsreichen Continuobesetzung. Dabei
setzen Danya Segal und Hans-Peter Westermann
mit Blockflöte und Oboe zusätzliche Glanzlichter
auf eine Musik, die so frisch aufgelegt auch heute
noch das reine Vergnügen ist.