mit Lust
Bach, und das mit Leidenschaft – Tatjana Vorobjova
setzt in ihrem neuesten Album ganz auf Emotion.
Wie gut das beim Großmeister des Kontrapunkts
gelingen kann, zeigt die lettische Cembalistin auf
ihrem volltönenden zweimanualigen Cembalo (nach
Rückers) in einer berührend-persönlichen Auswahl
überaus expressiver Werke, die nahtlos an die
hochgelobten Einspielungen von Krieger und
Scarlatti anknüpfen kann.
mit Feuer
Die „Chromatische Fantasie und Fuge“ darf da
natürlich nicht fehlen. Virtuoses Passagenwerk und
komplexe Akkordketten scheinen den Rahmen des
Cembalos zu sprengen; das zentrale Rezitativ – eine
Klage über den Tod von Maria Barbara, Bachs erster
Ehefrau - verführt die Fantasie zum Schweben.
Bewundernswert, wie Vorobjova die Intensität von
Takt zu Takt zu steigern versteht!
mit Sinn
Die Suite BWV 823 lässt schon mit der Tonart f-Moll
aufhorchen, überraschende Harmonik über
chromatischen Bässen und ostinate Rhythmen
verstärken den Ausdruck. Das Werk ist nur in drei
Sätzen überliefert – Fragment oder absichtsvolles
Konzept?
mit Begeisterung
Die Partiten in a-Moll und e-Moll halten sich
ebenfalls nicht an die klassische Satzfolge der Suite;
Burlesca und Air ergänzen auf jeweils ganz eigene
Weise den erwarteten Ablauf. Ihre persönliche
Auseinandersetzung mit dem emotionalen Bach
krönt Vorobjova mit einer eigenen Übertragung des
Adagios aus BWV 564 von der Orgel aufs Cembalo –
ein überzeugender Abschluss eines rundum
hinreißenden Programms!