preisgekrönt
Hätten Sie ´s gewusst? André Previn, Weltstar
am Pult und am Flügel, hat sage und schreibe
vier „Oscars“ gewonnen – als Komponist von
Filmmusik! Zugunsten einer äußerst erfolgreichen
Pianisten- und Dirigentenkarriere kehrte
er dennoch Hollywood den Rücken, ohne
allerdings sein außergewöhnliches kompositorisches
Talent verkümmern zu lassen. Das
Ensemble Blumina hat jetzt sein Trio für Oboe,
Fagott und Klavier eingespielt – und überrascht
mit einem virtuosen Spiel von Abwechslung und
Kontrast, das quer durch die Genres quecksilbert
und auch vor opulenten Broadway-Anklängen
keinesfalls zurückschreckt.
vorbildlich
Für diese Triobesetzung hat Previn ein großes
Vorbild: Francis Poulenc komponierte bereits in
jungen Jahren für dasselbe Instrumentarium.
Gemeinsam mit seinen Freunden aus der
„Groupe des Six“ wollte er dem wagnerschen
Pathos das unschuldige Amusement
entgegensetzen. Dabei verarbeitete er äußerst
kenntnisreich allerhand Einflüsse aus der
Musikgeschichte: Formal an Haydn und Saint-
Saëns angelehnt, eröffnet eine französische
Ouvertüre das Werk. Und immer wieder erstaunt
die Leichtigkeit, mit der die Tonfälle wechseln.
unterhaltsam
Jean Françaix, Großmeister des geistvollen
Divertissements, hat sich ebenfalls der aparten
Besetzung des Ensemble Blumina gewidmet.
Typisch Françaix: Aberwitzige Virtuosität
wechselt mit innigstem Ausdruck, ausgelassene
Spielfreude bestimmt kenntnisreich variierte
Polyphonie – da ist beste Unterhaltung auf
allerhöchstem Niveau garantiert!
gelenkig
Dafür sorgt schon das Ensemble Blumina: Die
drei Musiker mit Wurzeln in Russland, Estland
und Deutschland verkörpern beste europäische
Musiziertradition. Ihre große kammermusikalische
Erfahrung lässt die haarsträubende
Fingerakrobatik faszinierend vergessen.