Schwergewichte
Zwei Höhepunkte der romantischen Kammermusikliteratur
präsentiert das Mozart Piano Quartet als Live-
Aufnahme auf dieser SACD: Mit dem Es-Dur-Quartett
op. 47 von Robert Schumann und dem g-Moll-
Quartett op. 25 von Johannes Brahms können die
Musiker eindrucksvoll unter Beweis stellen, warum sie
sich innerhalb kürzester Zeit international in die
vorderste Reihe gespielt haben. Als Zugabe bei
diesem Live-Konzert erklang das Andante aus dem c-
Moll-Quartett op. 60 von Brahms.
Stationen
Das g-Moll-Quartett von Brahms ist sehr
wahrscheinlich in Detmold entstanden. Hier arbeitete
der Komponist ab 1857 an mehreren Werken parallel.
Erstmals aufgeführt wurde op. 25 1861 in Hamburg,
ein Jahr später gab Brahms mit dem Stück sein Debüt
in Wien. Sein Freund Joseph Joachim lobte
insbesondere die letzten drei Sätze des Quartetts:
„Der 2te ist so rund und voll überraschender
Wendungen, der 3te so innig und glücklich in den
Gegensätzen, der letzte so sprudelnd charakterisch!“
Gedruckt wurde das Werk erst 1863. Brahms soll bis
dahin den ersten Satz überarbeitet haben...
Entzücken
Das Quartett „nimmt sich recht effectvoll aus, ich
glaube effectvoller als das Quintett“ - Schumann hatte
im Alter von inzwischen 32 Jahren sein
Kompositionshandwerk gründlich erlernt und auch
mit dem Klavierquintett op. 44 bereits gute
Erfahrungen in der Verbindung von Klavier und
Streichinstrumenten gemacht. Auch Clara Schumann
spendierte für sein
Klavierquartett op. 47 höchstes Lob in ihrem
Ehetagebuch. „Ich war entzückt von diesem schönen
Werke, das so jugendlich und frisch ist, als wäre es
das Erste.“
Begeisterung pur
Der Live-Mitschnitt entstand unter akustisch besten
Voraussetzungen in dem Konzertsaal, in dem MDG
alle seine Kammermusikaufnahmen macht. Dass ein
höchst aufmerksames Publikum sich mucksmäuschenstill
verhielt, macht diesen Mitschnitt zu einem
vollendeten audiophilen Genuss, der unmittelbar unter
die Haut geht.