kostbar
Spät fand Johannes Brahms zur Klarinette; der Legende nach hatte er sich kompositorisch bereits zur Ruhe gesetzt, als er – inspiriert vom beseelten Spiel Richard Mühlfelds – mit dem Klarinettenquintett eines der schönsten Kammermusikwerke des 19. Jahrhunderts schuf. Auch Max Regers Quintett, sein letztes vollendetes Werk, atmet den Geist eines erfüllten Komponistenlebens. Wie geschaffen für Robert Oberaigner und das Fritz Busch Quartett, die den „Glanz von altem Golde“ der Sächsischen Staatskapelle meisterhaft auf die Kammermusik zu übertragen wissen.
glänzend
Reger nimmt natürlich Bezug auf Brahms, aber noch mehr auf Mozart, dessen Quintett für Generationen maßstabsetzend wurde. Das Thema des Variationssatzes wählt Reger ganz im Mozartschen Stil – um es dann in typisch Regerscher Manier zu dekonstruieren. Die schwelgerische Chromatik gelangt in der perfekt intonierten Darbietung der Dresdner wundervoll zum Leuchten – eine Offenbarung!
intensiv
Das jahrelange gemeinsame Musizieren der fünf Spieler an verantwortungsvoller Position in der Sächsischen Staatskapelle macht sich bei Brahms´ Quintett besonders vorteilhaft bemerkbar: Die Klarinette verschmilzt mit dem warmen Klang der Streicher, um im nächsten Moment expressiv abzuheben, mal jubelnd, mal schmerzhaft. Brahms scheut sich nicht vor den extremen Lagen des Instruments, lässt es schreien und schnurren, dass es unter die Haut geht.
erfüllt
Schon mit Regers Gesamtwerk für Klarinette und Klavier und den Sonaten und dem Trio von Johannes Brahms konnte Robert Oberaigner Publikum wie Kritik überzeugen. Auch die Quintette sind wieder liebevoll und technisch höchst anspruchsvoll auf Super Audio CD produziert. Das ebenso transparente wie reichhaltige Klangbild erlaubt ein tiefes Hineinhören in die Musik, das alles Technische vergessen lässt.